U.S. News schmeißt Sieger aus Online-Ranking

Von am 31. Januar 2018
Ranking-Betrug wikimedia commons Jrcla2

U.S. News & World Report hat die Fox School of Business an der Temple University aus ihrem Ranking zu Online-MBAs geworfen. Die US-Schule landete ursprünglich auf Platz 1, soll aber falsche Daten vorgelegt haben.

Ob die Daten, die die Schulen für ein Ranking vorlegen, immer auch stimmen, ist oftmals kaum überprüfbar. Das gilt natürlich vor allem für die Gehaltsangaben. In diesem Fall ging es jedoch um überprüfbare Daten. So hatte die Fox School offenbar angegeben, dass alle ihre 255 Teilnehmer am Online-MBA einen GMAT-Test – und damit den Standard-Zulassungstest – vorgelegt haben. Nun gestand die Schule, dass nur 50 Studenten oder 19,6 Prozent den Test absolviert hatten, berichtet das MBA-Portal Poets & Quants.

Die Folge: Die Schule, die bereits zum vierten Mal Sieger beim Online-Ranking war, wurde aus dem Ranking entfernt. Laut Poets&Quants hatten Mitarbeiter der Schule den Irrtum selbst dem U.S. News & World Report berichtet. Allerdings wirft der Fehler natürlich auch die Frage auf, ob die Daten bei den vorherigen Rankings korrekt waren. Dabei hat die gute Platzierung als bester Online-MBA der Schule geholfen, die Zahl ihrer Studenten allein im letzten Jahr von 351 auf 546 zu erhöhen. Das entspricht einem Zuwachs von 57 Prozent.

Mit dem Rauswurf stehen nun die Tepper School of Business an der Carnegie Mellon University und die Kelley School an der Indiana University, die sich Platz 2 teilten, auf dem Siegerpodest. An der Tepper School haben alle Teilnehmer in der neuen Klasse einen standardisierten Test (GMAT oder GRE) absolviert. An der Kelley School sind es 82 Prozent. Bemerkenswert ist allerdings der Preisunterschied der beiden nun erstplatzierten Programme. Während das Tepper Programm mit 128.000 Dollar der wohl teuerste Online-MBA weltweit sein dürfte, kostet das Kelley-Programm nur 67.830 Dollar.

Auf Platz 3 steht nun die Kenan-Flager Business School an der University of North Carolina, gefolgt von der W. P. Carey School of Business an der Arizona State University. Den neuen Platz 5 teilen sich die Hough Graduate School of Business an der University of Florida und die Jindal School of Management an der University of Texas in Dallas.

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Bei dem Ranking gibt es Minuspunkte, wenn weniger als 75 Prozent der Studienanfänger einen GMAT oder GRE vorgelegt haben. Denn standardisierte Tests gelten als ein Qualitätsmerkmal der MBA-Klasse. Das Kriterium macht zehn Prozent der Bewertung im Ranking aus.

Dabei ist die Fox School nicht die einzige Schule im Ranking, bei der nur eine Minderheit einen Zulassungstest absolviert hat. An der Smith School of Business an der University of Maryland (Platz 8) haben nur 16 Prozent der Studenten einen GMAT oder GRE vorgelegt. An der Kenan-Flagler Business School (Platz 3) waren es nur 15 Prozent.

In dem Online-MBA-Ranking werden nur US-Programme bewertet.

 

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.