Neuer GMAT prüft integratives Denken

Von am 7. Juni 2012

Seit Anfang Juni gibt es beim Graduate Management Admission Test (GMAT) die neue Sektion „Integrated Reasoning” mit vier Fragetypen. Hier müssen die Kandidaten Tabellen und Graphiken analysieren, verschiedene Quellen akkumulieren und daraus die richtigen Schlussfolgerungen ziehen.

Die neue Sektion ist letztlich eine Reaktion auf die Kritik, dass die GMAT-Aufgaben nicht mehr den komplexen Aufgaben eines Managers gerecht werden. Sie wurde in den vergangenen zwei Jahren entwickelt, basiert auf der Zusammenarbeit mit 740 Professoren an Business Schools und soll die Fähigkeiten messen, die in der heutigen Geschäftswelt notwendig sind.

Für die zwölf Fragen der neuen Sektion haben die Teilnehmer 30 Minuten Zeit. Da dafür eines der beiden Essays ( „Analytical Writing“) wegfällt, bleibt die Gesamtzeit bei 3,5 Stunden.

Der Gesamtwert des GMAT, der zwischen 200 bis 800 Punkten liegt, basiert weiter auf den verbalen und quantitativen Sektionen. Die neuen Fragen werden – wie bisher das Essay – separat bewertet. Unklar ist, wie die Schulen die Ergebnisse bei den neuen Fragen nutzen werden. Schließlich ist noch offen, inwieweit sie ein guter Prädiktor für den akademischen Erfolg sind.

Laut einem Artikel im Wall Street Journal kam es vor der Einführung der neuen Fragen zu einem Run auf die Testzentren, weil viele noch alte Version des Tests machen wollten.

Der GMAT gehört an vielen Business Schools weltweit zu den Zulassungskriterien für MBA- und Master-Programme. Gemessen werden verbale, mathematische und logische Fähigkeiten. Durchgeführt wird der Test nur auf Englisch und am Computer. Besonders tricky: Je nachdem, ob eine Frage richtig beantwortet wurde, wählt der Computer den Schwierigkeitsgrad der nächsten Frage aus. Wer also bereits am Anfang Fehler macht, hat kaum noch Chancen, am Ende einen sehr hohen Punktwert zu erreichen.

Informationen über die neuen Fragen findet man hier.

 

 

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.