McKinsey: Peinlicher Recruiting-Gau

Von am 9. Oktober 2013

McKinsey ist nicht nur der größte Rekrutierer an den Business Schools, die Unternehmensberatung rühmt sich auch, nur die Besten zu rekrutieren. Nun hat sie MBA-Studenten an drei Topschulen mit einer unpersönlichen Standard-Absage vergrätzt, wie Poets&Quants berichtet.

Das Schreiben begann mit der wenig wertschätzenden Anrede „Dear %PREFERRED”, gefolgt von den üblichen Standardsätzen, nachzulesen auf dem MBA-Portal Poets&Quants. Bei den betroffenen MBA-Studenten der drei – nicht genannten – Topschulen, die sich für einen Job als Associate Consultant beworben hatten, kam das nicht gut an und weckte erhebliche Zweifel.

Was soll man von einer Topberatung halten, die sich gern für die Elite unter den Beratern hält und auf ihre hohe Professionalität verweist, dann aber nicht einmal in der Lage ist, personalisierte Absagen zu verschicken? Es mache den Eindruck, als seien die Personalmanager bei McKinsey faul, sagte ein Betroffener. Zudem frage er sich, wie McKinsey wohl mit Bewerbern von anderen Schulen umgehe, wenn selbst Studenten von Topschulen so behandelt werden.

Immerhin entschuldigte sich McKinsey-Recruitingmanagerin Eileen Coleman innerhalb von 24 Stunden. Schon die Absage sei ja eine unangenehme Nachricht gewesen, die unpersönliche Ansprache habe das nicht besser gemacht, schrieb sie.

Fehler können passieren, auch bei McKinsey. Zumindest weiß jetzt jeder Bewerber, dass er bei der Berater-Elite auch nur eine Nummer unter vielen ist, die mit denselben Floskeln abgefertigt wird. Weiter heißt es in dem Schreiben: Ein individuelles Feedback zu der Bewerbung sei nicht möglich und damit es auch wirklich klar ist, dass der Kandidat bei McKinsey nicht erwünscht ist, wird zudem noch betont: Diese Absage gilt für alle Standorte weltweit.

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.