MBA-Zulassung für Bachelor-Studenten

Von am 15. April 2019
Studiengebühren Chicago Booth

Immer mehr US-Schulen bieten bereits Undergraduate-Studenten eine Zulassung zum MBA-Studium an, obwohl ihnen dafür noch der Bachelor-Abschluss und die notwendige Berufserfahrung fehlt.

Noch nicht mal einen Bachelor-Abschluss in der Tasche und schon einen MBA-Studienplatz an einer Topschule? In den USA ist das offenbar ein Trend. So listet das MBA-Portal Poets & Quants bereits sieben Topschulen auf, die eine sogenannte „Deferred MBA Admission“ anbieten: die Harvard Business School, die Stanford Graduate School of Business, die Yale School of Management, die Wharton School, die MIT Sloan School of Management, die Chicago Booth School of Business und die Darden School of Business.

Jede Schule hat dabei ihr eigenes Programm und ihre eigenen Bedingungen. Manche Programme stehen nur den Studenten der eigenen Universität offen, andere auch Studenten anderer Hochschulen.

Von der aufgeschobenen Zulassung profitieren beiden Seiten. Die Studenten können nach dem Bachelor ein paar Jahre Berufserfahrung sammeln und haben jederzeit die Option, mit dem MBA-Studium zu beginnen. Die Business Schools schaffen sich so einen Pool potentieller MBA-Studenten und damit letztlich auch Einnahmequellen.

Ein weiterer großer Vorteil: Wer weiß, dass er in drei oder mehr Jahren sein MBA-Studium an einer Topschule beginnen kann, hat mehr Freiheit bei der Wahl seines ersten Jobs. Er muss weniger auf Sicherheit und ein gutes Gehalt achten und kann mehr Risiken eingehen. Er kann zum Beispiel ein Start-up gründen oder in einer Nonprofit-Organisation arbeiten. Davon wiederum profitieren die Schulen, die stets darauf bedacht sind, Talente mit unterschiedlichen und ungewöhnlichen Erfahrungen zu gewinnen.

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.