MBA-Studium: Technologiemanagement statt Entrepreneurship

Von am 13. September 2018
Technologiebranche Fotolia ©Weissblick

Für potentielle MBA-Studenten gehört Technologiemanagement neben Leadership und Strategie zu den wichtigsten Themen im MBA-Studium. Entrepreneurship hat dagegen an Bedeutung verloren. Das zeigt die Umfrage Tomorrow’s MBA.

Welche Themen im MBA-Studium sind am meisten oder am wenigsten wichtig? 26,7 Prozent halten Leadership für das wichtigste Thema. Auf Platz 2 folgen mit je 17,9 Prozent Strategie und Technologiemanagement. Entrepreurship, im vergangenen Jahr noch auf Platz 3, ist mit 14,7 Prozent auf Platz 8 gefallen.

Der Aufstieg von Technologiemanagement sei nicht überraschend, heißt es in dem Bericht. Mit Unternehmen wie Amazon, das mittlerweile zu den größten Rekrutierern von MBA-Absolventen gehört, sei natürlich auch das Interesse an Technologie gestiegen. Aber auch bei den traditionellen MBA-Rekrutierern wie den Finanzunternehmen habe der Aufstieg von Fintech zu einem steigenden Interesse geführt.

Dabei gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen Männern und Frauen. Während Leadership bei beiden auf Platz 1 steht, liegt Technologiemanagement bei Männern auf Platz 2 und bei Frauen auf Platz 8. Bei Frauen liegen Marketing und Financial Accounting auf Platz 2 und 3.

Weitere wichtige Themen sind Projektmanagement, Internationales Business, Marketing und Riskomanagement und auf Platz 8 Entrepreneurship.

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Die geringere Beliebtheit von Entrepreneurship zeige sich auch an anderen Stellen der Studie, so der Autor Andrew Crisp. So sei der Anteil der MBA-Interessenten, die ein Unternehmen gründen wollen, seit 2017 von einem Viertel (24,6 Prozent) auf ein Fünftel (20,8 Prozent) gesunken. Es sei zu früh, um darin einen Trend zu erkennen, so Crisp. Aber man müsse die Entwicklung im Auge behalten, zumal viele Business Schools in den letzten Jahren einen Schwerpunkt auf Entrepreneurship und Start-up geschaffen haben.

Bei der Frage, ob sie einen generalistisch oder einen spezialisierten MBA bevorzugen, favorisieren 53 Prozent einen spezialisierten MBA. Am beliebtesten sind dabei Schwerpunkte in IT, Finanzen und Entrepreneurship sowie Human Resource Management. Zu den am wenigsten beliebten Spezialisierungen gehören Luxusgüter, Corporate Social Resonsibility und Logistik/Supply Chain Management.

Bei den Studienformen ist das einjährige MBA-Studium mit 29,9 Prozent am beliebtesten, gefolgt vom zweijährigen Studium, wie es vor allem in den USA dominiert, mit 26,9 Prozent.  Der Part-time-MBA liegt bei 14,4 Prozent, der Executive MBA bei 2,5 Prozent. Der reine Online-MBA bei erstaunlichen 17,4 Prozent, der Blended-Learning-MBA mit Präsenz- und Online-Phasen bei 7,9 Prozent.

Die Umfrage Tomorrow’s MBA wird von der Beratung CarringtonCrisp in Kooperation mit der EFMD durchgeführt. Befragt wurden 1.256 potentielle MBA-Studenten. 52 Prozent sind 26 bis 32 Jahre alt. 48 Prozent haben zwei bis acht Jahre Berufserfahrung, wie sie typisch für MBA-Studenten sind. Die Befragten kamen aus 39 Ländern, die meisten davon aus Australien, Kanada, China, Indien, Malaysia, Großbritannien und den USA.

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.