MBA-Gebühren: Harvard und Chicago mit Preisstopp

Von am 14. Juni 2019
Studiengebühren Chicago Booth

Zum ersten Mal erhöhen die Harvard Business School und die Booth School of Business an der University of Chicago die Studiengebühren für ihren MBA in diesem Jahr nicht. Die hohen Preise stoßen schon seit längerem auf Kritik.

Wer sein MBA-Studium an der Harvard Business School absolviert, zahlt auch weiterhin 73.440 Dollar pro Jahr, in Chicago sind es 72.000 Dollar. Zählt man die sonstigen Gebühren und Lebensunterhaltungskosten dazu, kommt man bei dem zweijährigen Studium auf rund 218.000 Dollar an beiden Schulen. Dazu kommt noch der Verdienstausfall für zwei Jahre.

Die Entscheidung für einen Preisstopp zeige, dass die Kosten für die Flaggschiff-Programme der Schulen inzwischen deutlich zu hoch sind, schreibt das MBA-Portal Poets & Quants. Seit Jahrzehnten seien durchschnittliche Erhöhungen von 4,5 Prozent pro Jahr an vielen Schulen üblich. Allein im vergangenen Jahr stiegen die Kosten zwischen 1,6 und 11 Prozent. In Harvard haben sich die Studiengebühren damit in den vergangenen 15 Jahren mehr als verdoppelt. Ende 2018 lagen die Gesamtkosten bereits an neun Schulen bei über 200.000 Dollar. In den nächsten ein bis zwei Jahren werde das bei einem Dutzend oder mehr Schulen der Fall sein.

Den steigenden Kosten steht ein Rückgang der Bewerber gegenüber. Ihre Zahl sinkt seit Jahren und im vergangenen Jahr traf es erstmals auch die Topschulen. In Harvard verringerten sich die Bewerbungen um 4,5 Prozent auf 9.886 für 930 Studienplätze. Bei Chicago Booth waren es sogar 8,2 Prozent und 4.289 Bewerber für 591 Plätze.

Während Harvard and Booth ihre Preise stabil halten, erhöhen sie gleichzeitig ihre Stipendien erheblich, so dass die neuen Studenten im Schnitt weniger bezahlen als ihre Kommilitonen im Vorjahr. In Harvard liegt das durchschnittliche Stipendium inzwischen bei 40.000 Dollar im Jahr. Vor zwei Jahren waren es erst 37.000 Dollar. Fast die Hälfte der MBA-Studenten bekommen ein Stipendium, meist in Höhe von 30.000 bis 70.000 Dollar pro Jahr. Das entspricht einem Rabatt von 29,2 Prozent pro Jahr.

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.