MBA-Bewerbung: Kellogg verlangt Video-Essay

Von am 7. August 2013

Die Experimente der Business Schools beim Bewerbungsprozess für einen MBA-Studienplatz gehen weiter: Nun fordert die amerikanische Kellogg School of Management von MBA-Interessenten künftig per Video spontane Antworten auf zufallsgenerierte Fragen.

Über den Bildschirm bekommen die MBA-Interessenten – ähnlich wie bei Skype – Fragen gestellt, auf die sie spontan antworten müssen. Dabei haben sie drei Versuche, eine überzeugende Antwort zu geben. Wenn sie bei der ersten Frage scheitern, können sie die Aufnahme löschen und eine andere Frage anfordern.

Damit erhofft sich das Zulassungsteam von Kellogg authentischere Interaktionen und einen besseren persönlichen Eindruck von den mehr als 5000 Bewerbern um einen Studienplatz, heißt es auf der MBA-Website Poets&Quants.

Die Video-Komponente ersetzt allerdings nicht das persönliche Interview, das die Bewerber – oftmals mit Studenten aus dem zweiten Studienjahr oder mit Alumni – führen müssen.

Als erste Business School hatte die Rotman School of Management an der University of Toronto letztes Jahr ein Pilotprojekt mit einem Video-Essay gestartet und verlangt dies auch in diesem Jahr. Hier müssen die Bewerber – ohne Vorbereitung – in eineinhalb Minuten zwei aus mehr als 100 Fragen zufällig eingespielte Fragen beantworten.

Auch die School of Management an der Yale University fordert künftig Video-Antworten. Hier müssen die Bewerber drei Fragen in jeweils einer Minute beantworten, haben davor aber 10 bis 20 Sekunden Zeit zum Nachdenken.

Andere Schulen wie die Stern School of Business an der University of New York akzeptieren Video-Antworten, ermöglichen aber auch andere Formate wie das schriftliche Essay. Die Anderson School of Management an der University of California (UCLA) hat ihr Video-Essay dagegen wieder gestrichen, weil einige Bewerber keinen Zugang zu der notwendigen Technologie hatten.

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.