MBA-Bewerber wollen mehr Transparenz

Von am 16. Juli 2018
CEOs Harvard

MBA-Bewerber haben hohe Erwartungen an den Zulassungsprozess der Schulen. Sie wollen kontinuierlich über den Bewerbungsprozess informiert werden und mehr Transparenz. Das zeigt die „2018 MBA Applicant Survey“.

Was erwarten Bewerber für einen MBA-Studienplatz von den Business Schools? Dazu hat die Association of International Graduate Admissions Consultants (AIGAC) knapp 2000 MBA-Aspiranten befragt. Wer sich für einen MBA-Studienplatz bewirbt, möchte dabei kontinuierlich über den Bewerbungsprozess informiert werden und mehr Transparenz, was die Entscheidungen über die Warteliste betrifft. Und er möchte ein Feedback, wenn er abgelehnt wird.

Allein die Harvard Business School hat im letzten Jahr 9.30 Bewerber für einen MBA-Studienplatz abgelehnt, wie das MBA-Portal Poets&Quants weiß. Kein Wunder, dass Harvard zusammen mit der Stanford Graduate School of Business, der Columbia Business School, der MIT Sloan School of Management und der Wharton School schlechte Noten bei der Frage bekommen, welche Schulen die Kandidaten aus Bewerbersicht am besten kennen. Allein diese fünf Schulen haben zusammen 32.406 Bewerber abgelehnt.

Und wer nicht zugelassen wird, fühlt sich eben oft auch nicht angemessen bewertet. Auf den Spitzenplätzen stehen dagegen die Johnson Graduate School of Management an der Cornell University, gefolgt von der Darden School of Business an der University of Virginia und der Tuck School of Business. Hier fühlen sich die MBA-Bewerber am besten eingeschätzt.

Wer sich für ein MBA-Studium interessiert, informiert sich vor allem über die Website der Schule. An zweiter Stelle stehen Informationsveranstaltungen der Business Schools, gefolgt von Empfehlungen von Studenten und Alumni. Bei den sozialen Medien steht LinkedIn auf Platz 1 vor YouTube und Facebook. Als unabhängige Quellen liegen MBA-Rankings mit 83 Prozent an der Spitze, gefolgt von Online-Foren (59 Prozent) und persönlichen Kontakten (Familie, Freunde und Kollegen) mit 55 Prozent.

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Die wichtigsten Faktoren für die Wahl einer Schule sind die Reputation der Business School (66 Prozent), das Abschneiden in Rankings (61 Prozent) und die Kultur der Schule mit 53 Prozent. An vierter Stelle folgen die Auswirkungen auf die eigene Karriere (39 Prozent). Am unwichtigsten sind das eigene Abschneiden in den Zulassungstests GMAT oder GRE und die Qualität der Lehrenden mit je 20 Prozent. Als Grund für ein MBA-Studium gaben 57 Prozent den Erwerb von neuem Wissen und neuen Fähigkeiten an. An zweiter Stelle stehen mit 49 Prozent neue Jobmöglichkeiten, gefolgt vom Zugang zu einem starken Netzwerk (48 Prozent).

Die Association of International Graduate Admissions Consultants (AIGAC) ist eine Vereinigung von 130 Mitgliedern in 14 Ländern, die vor allem als Berater für MBA-Interessenten tätig sind. In den USA ist es weit verbreitet, sich bei der Auswahl und der Bewerbung beraten und unterstützen zu lassen.

 

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.