M2M: Fünf Topschulen bieten Doppel-Master

Von am 29. September 2017
Studenten an der HEC Paris HEC Paris

Zwei Master-Abschlüsse in zwei Jahren an zwei Topschulen in zwei Ländern – der neue M2M ermöglicht internationale Erfahrungen beim Master in Management. Der Abschluss für Studenten ohne oder mit geringer Berufserfahrung entwickelt sich immer mehr zur Konkurrenz zum MBA.

Was es bei MBA-Programmen schon länger gibt, bietet der neue M2M nun auch für Studenten im Master in Management (MIM). Dafür haben sich fünf Topschulen zusammengetan: die HEC Paris, die FGV Escola de Administração de Empresas de São Paulo in Brasilien, die Hong Kong University of Science and Technology Business School (HKUST), die Sauder School of Business University in British Columbia, Kanada, und die amerikanische Yale School of Management (Yale SOM).

Alle fünf Schulen sind Mitglieder im Global Network for Advanced Management, einem Netzwerk von Topschulen, die sich der Ausbildung von globalen Managern durch Zusammenarbeit und Innovation verschrieben haben.

Insgesamt sind sechs Doppel-Abschlüsse möglich: FGV-Yale, HEC-FGV, HEC-HKUST, HEC-Yale, HKUST-Yale und Sauder-Yale. Wer beide Jahre absolviert hat, bekommt die Master-Abschlüsse beider Schulen, gehört zu den Alumni beider Schulen und kann deren Karrierezentren nutzen.

So können die Studenten zum Beispiel im HEC-Yale Programm einen Master in Management von der HEC Paris erwerben und dann das zweite Jahr an der Yale School of Management einen Master of Management Studies (MMS) in Global Business and Society.

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Die Bewerbung für das neue M2M-Programm läuft über die Website der beteiligten Schulen wie der HEC Paris.

Welche Option die Studenten auch wählen, sie erwerben so schnell die Fähigkeiten, die sie im globalen Markt benötigen und bauen zudem ein Netzwerk mit Gleichgesinnten aus aller Welt auf, erklärt David Bach, Deputy Dean an der Yale SOM. Die Welt brauche mehr global denkende Manager und nicht weniger.

Der MIM für Studenten ohne oder mit nur geringer Berufserfahrung sei bei weitem das am schnellsten wachsende Segment im Bereich der Managementausbildung, sagte Bach gegenüber dem MBA-Portal Poets&Quants. Dagegen stagniere der MBA-Markt.

Dass der MIM-Markt derzeit deutlich stärker wächst als der MBA-Markt bestätigt auch eine Studie des Graduate Management Admission Council (GMAC). Danach meldeten im vergangenen Jahr 58 Prozent der europäischen MIM-Programme mehr Bewerber. Bei den zweijährigen Vollzeit-MBA-Studiengängen waren es nur 43 Prozent. 2012 waren es noch 61 Prozent.

Andrew Crisp, Mitgründer des britischen Marktforschungsunternehmens CarringtonCrisp, sieht hier daher ein „Produkt Replacement“. Junge, ambitionierte Bachelor-Absolventen mit Anfang 20 wollten mit dem MIM schneller Karriere machen und wählten damit zudem oft die günstigere Variante. Denn die Studiengebühren bei MIM-Studiengängen sind in der Regel deutlich niedriger als bei MBA-Programmen. So kostet ein MIM an der renommierten London Business School 31.400 britische Pfund, ein MBA dagegen 75.100 Pfund.

Dabei ist der MIM vor allem ein europäisches Phänomen. In den USA gibt es bisher nur wenige Programme. Dort sind die MBA-Studenten oftmals auch deutlich jünger und haben nur wenig Berufserfahrung.

Dementsprechend wird auch das vor kurzem von der Financial Times veröffentlichte MIM-Ranking von den europäischen Schulen dominiert und mit der Arizona State University ist nur eine einzige US-Schule im MIM-Ranking auf Platz 87 vertreten. Auch deutsche Schulen schneiden hier deutlich besser ab als im MBA-Ranking, wo die US-Schulen stark vertreten sind. So erreicht die WHU – Otto Beisheim School of Management Ranking Platz 7 weltweit, die Mannheim Business School landet auf Platz 12, die HHL Graduate School of Management auf Platz 20, die Frankfurt School of Finance & Management auf Platz 41 und die Universität zu Köln auf Platz 66. Führend ist Frankreich mit 23 von 95 platzierten Schulen.

 

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.