Jobmarkt in den USA: Schlechte Zeiten für internationale MBAs

Von am 1. Februar 2019

Die Unsicherheit in der Einwanderungs- und Visa-Politik hält US-Unternehmen zunehmend davon ab, internationale MBA-Absolventen einzustellen. Ihre Chancen auf dem Jobmarkt sind daher deutlich gesunken. Das zeigt eine aktuelle GMAC-Umfrage.

Insgesamt sieht es gut aus. 78 Prozent der Unternehmen – und damit etwas mehr als im Vorjahr – wollen 2019 MBA-Absolventen einstellen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Graduate Management Admission Council (GMAC) bei Arbeitgebern aus aller Welt. Deutlich schlechter ist die Situation für internationale Absolventen in den USA.

Denn die Politik Donald Trumps gegen Einwanderer und die Unsicherheit bei den Visa-Regelungen hält US-Unternehmen zunehmend davon ab, internationale MBA-Absolventen einzustellen. Lediglich 33 Prozent der befragten Unternehmen in den USA haben 2018 internationale MBA-Absolventen eingestellt, die Rechtsdokumente (ein Visum und eine Arbeitserlaubnis) benötigen. 2017 waren es noch 42 Prozent. Von den Firmen, die 2018 internationale Absolventen eingestellt haben, planen lediglich 55 Prozent, dies auch 2019 zu tun. Bei den 67 Prozent der Unternehmen, die 2018 keinen internationalen Absolventen eingestellt haben, will lediglich ein Prozent dies 2019 tun.

Unter allen befragten Unternehmen wollen 53 Prozent keine Kandidaten einstellen, die eine Arbeitserlaubnis benötigen. 19 Prozent planen entsprechende Einstellungen und 27 Prozent sind grundsätzlich dazu bereit, haben aber keine konkreten Pläne.

Je kleiner das Unternehmen desto größer sind offenbar die Bedenken. Bei Firmen mit weniger als hundert Mitarbeitern wollen 64 Prozent keine internationalen Kandidaten einstellen. Bei Konzernen mit mehr als 10.000 Mitarbeitern sind es 47 Prozent.

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Unterschiede gibt es auch bei den Branchen. Am wenigsten wollen Unternehmen im Bereich Product & Services und Manufactoring (64 bzw 63 Prozent) internationale Absolventen einstellen. An vierter Stelle kommt – nach Nonprofit/Government – bereits die Consulting-Branche mit 48 Prozent und damit eine der bei MBA-Absolventen beliebtesten und in der Regel zugleich internationalsten Branchen. Am offensten sind Technologie-Unternehmen. Hier wollen nur 41 Prozent keine internationalen Kandidaten beschäftigen.

Die Aussagen beziehen zwar alle befragten Unternehmen weltweit mit ein, allerdings waren 83 Prozent oder 289 der 350 befragten Arbeitgeber aus den USA. Europäische Unternehmen sind mit gerade mal mit fünf Prozent vertreten.

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.