Innovative Idee: MBA mit Ablaufdatum

Von am 26. November 2018
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Business Schools sollten den MBA-Titel nur noch für eine befristete Zeit vergeben, schlägt der Wiener Marketingprofessor Bodo Schlegelmilch vor. Nur wer sich weiterbildet, kann den Titel behalten.

Business School unterliegen derzeit einem rapiden Veränderungsprozess und müssen daher ihr traditionelles Geschäftsmodell überdenken, forderte Bodo Schlegelmilch, Marketingprofessor an der Wirtschaftsuniversität Wien bei einem Vortrag an der Wirtschaftsuniversität Wien.

Neue Technologien stellen die traditionellen Studiengänge infrage. Neue Wettbewerber wie Akademien von Beratern oder Unternehmen tauchen auf. Und chinesische Hochschulen holen weltweit in der Forschung auf.

Dabei gebe es einen globalen Trend vom Eigentum zur Miete. Uber hat keine eigenen Fahrzeuge mehr, Airbnb keine eigenen Unterkünfte. Warum sollten Business Schools daher ihren Abschluss weiter lebenslang vergeben? Eine Akkreditierung gebe es schließlich auch nur für maximal fünf Jahre, da eine Business School eben schlechter werden könne, so der Vorsitzende der Akkreditierungsorganisation AMBA (Association of MBAs). Dagegen behalte man einen MBA-Titel, auch wenn man sich danach nicht mehr weiterbildet.

„Warum führen wir nicht eine Art Subskriptionsmodell ein?“, fragt Professor Schlegelmilch. Der MBA-Titel wird dann nur für einen bestimmte Dauer vergeben. Danach muss man sich weiterbilden, um ihn behalten zu können. Das könnte ein für beide Seiten ökonomisch interessantes Modell sein. „Die Schulen haben damit eine lebenslange Verbindung zu den Absolventen und wissen, dass sie wiederkommen“, so der Marketingexperte.

Das würde den Business Schools sogar ermöglichen, das MBA-Studium preiswerter zu machen, was wiederum ein Vorteil für die Studenten wäre. Sie müssten zwar später die Kurse bezahlen. Aber das falle ihnen deutlich leichter, wenn sie bereits gut einen guten Job haben.

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.