Indien: MBA als wertvolle Mitgift

Von am 25. Februar 2014

Immer mehr Inder absolvieren ein MBA-Studium, um mit dem Abschluss bessere Chancen auf dem Heiratsmarkt zu haben. Denn der MBA-Titel gehört zu den Suchkriterien für den richtigen Ehepartner – allerdings nur bei Männern.

Längst gibt es in den Heiratsanzeigen indischer Zeitungen neben den Rubriken Religion, Kaste und Hautfarbe häufig sogar eine eigene Rubrik für Heiratswillige mit MBA. Und auch in den Anzeigen heiratswilliger Männer wird der MBA oft als Pluspunkt erwähnt.

Eigentlich liegt es auf der Hand. Ein Heiratskandidat mit einem MBA-Abschluss bekommt meist einen besseren Job, verdient mehr Geld und ist damit eine attraktive Partie. Doch in Indien gilt das längst nicht mehr. So ist die Zahl der MBA-Anbieter in den letzten Jahren sprunghaft gestiegen, die Qualität vieler Studiengänge allerdings mäßig bis schlecht. Die Folge: Die Absolventen finden keinen oder nur einen schlecht bezahlten Job. Nur wer den MBA-Titel an einer der renommierten Schulen erworben hat, profitiert davon auch auf dem Jobmarkt.

Dass viele dennoch ein MBA-Studium an einer drittklassischen Schule absolvieren, liegt laut Video-Bericht der Financial Times an den besseren Chancen auf dem Heiratsmarkt. Das sei inzwischen einer der drei wichtigsten Gründe, warum Inder ein MBA-Studium absolvieren, erklärt ein Manager der Beratungsfirma Parthenon Group. Der MBA sei schließlich so etwas wie eine „soziale Qualifikation“. Das gilt allerdings nur für Männer. Frauen können mit einem MBA bei den heiratswilligen Männern nicht punkten.

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.