GMAC-Studie: Rosige Jobaussichten

Von am 26. Juni 2017
Amerikaner

Eine aktuelle GMAC-Studie zeigt gute Jobaussichten für MBA-Absolventen. Am größten ist die Nachfrage in den USA und Asien, wobei US-Firmen allerdings deutlich weniger Interesse an internationale Kandidaten haben.

86 Prozent der befragten Unternehmen in Asien, Europa, Lateinamerika und den USA wollen in diesem MBA-Absolventen einstellen. 2016 waren es 79 Prozent.

Trotz der politischen Unsicherheiten über die künftigen Einwanderungs- und Visa-Regelungen in den USA und anderen Ländern wollen die Unternehmen in diesem Jahr auch internationale Absolventen von MBA- und Master-Programmen einstellen, erklärt Sangeet Chowfla, Präsident des Graduate Management Admission Council (GMAC).

Insgesamt planen 59 Prozent der befragten Firmen internationale Kandidaten zu rekrutieren. Das sind sieben Prozentpunkte mehr als 2016. 27 Prozent haben dabei bereits konkrete Pläne, 32 Prozent sind offen für internationale MBAs. Immerhin 41 Prozent aller Befragten werden jedoch keine internationalen Absolventen einstellen. Dabei setzen vor allem größere Unternehmen auf internationale Absolventen (34 Prozent), bei kleineren Firmen sind es nur 13 Prozent. Bei den Start-ups sind es sogar nur sieben Prozent.

GMAC Recruiters 2017

Quelle: GMAC Corporate Research Survey 2017

Da fast zwei Drittel der in der Studie Befragten aus den USA stammen, lohnt sich ein Blick auf die US-Unternehmen. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) plant 2017 internationale Kandidaten einzustellen (28 Prozent) oder ist offen dafür (27 Prozent), ohne konkrete Pläne zu haben – im vergangenen Jahr waren es erst 49 Prozent. Die besten Jobaussichten haben internationale Absolventen dabei in der amerikanischen Technologieindustrie. Jedes zweite Technologie-Unternehmen (50 Prozent) will 2017 internationale Kandidaten rekrutieren. 2016 waren es erst 27 Prozent. Am wenigsten Interesse hat mit vier Prozent die Fertigungsindustrie.

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Das bedeutet aber auch, dass 45 Prozent der US-Firmen – und damit fast die Hälfte – keine internationalen Kandidaten einstellen wollen. Das ist deutlich mehr als in den anderen Regionen der Welt. In Europa sind es nur 36 Prozent, in Asien nur 33 Prozent der Unternehmen. Dabei geben 30 Prozent der US-Firmen und damit mehr als in Asien, Europa und Lateinamerika die Unsicherheit über künftige politische Regelungen und Gesetze als Grund an – ein möglicher Hinweis darauf, dass sich die (geplante) Einwanderungspolitik von US-Präsident Trump bereits auf die Einstellungsstrategie der Firmen auswirkt.

Bei der Rekrutierung von MBAs arbeiten neun von zehn Unternehmen (87 Prozent) direkt mit der Business School zusammen. Sowohl in Europa, Asien, Lateinamerika und vor allem in den USA ist das die häufigste Strategie der Mitarbeitergewinnung.

Auch die Gehälter steigen. Insgesamt gaben mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) an, dass die Grundgehälter für MBAs steigen (34 Prozent) oder über der Inflationsrate liegen (18 Prozent). Am häufigsten ist das in Lateinamerika (74 Prozent) und in Asien (59 Prozent) der Fall. Beim Großteil der europäischen und amerikanischen Firmen (57 Prozent bzw. 51 Prozent) stagniert das Gehalt allerdings auf dem Niveau von 2016. Der erwartete Mittelwert für das Grundgehalt für MBAs in den USA liegt in diesem Jahr bei 110.000 Dollar und damit 5.000 Dollar höher als im Vorjahr.

Das „Corporate Recruiters Survey“ wurde im Februar und März 2017 von GMAC zusammen mit der EFMD (European Foundation for Management Development) und der MBA Career Services & Employer Alliance (MBA CSEA) sowie 97 teilnehmenden Business Schools durchgeführt. Geantwortet haben 959 Mitarbeiter aus 628 Unternehmen in 51 Ländern.

Mit 64 Prozent kommt die Mehrheit der Befragten aus den USA. Elf Prozent stammen aus Lateinamerika, zehn Prozent aus Europa und acht Prozent aus Asien. Die Aussagekraft der Studie für den europäischen Markt ist daher sehr beschränkt.

Das Graduate Management Admission Council (GMAC) ist eine internationale Non-Profit-Organisation. GMAC erstellt Produkte und bietet Dienstleistungen für Business Schulen. Dazu gehören statistische Auswertungen genauso wie die weltweite Organisation des Graduate Management Admission Test (GMAT).

 

 

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.