GMAC-Studie: MBA-Interessenten bleiben beim Auslandsstudium

Von am 17. April 2021
GMAC-Studie Pixabay Alexandra Koch

Das Interesse an einem Managementstudium steigt, die Bedenken wegen der Corona-Pandemie sinken. Das zeigt eine neue GMAC-Studie.

Waren im Juli 2020 noch 44 Prozent der Interessenten an einem Managementstudium (Graduate Management Education) wegen der Corona-Pandemie noch extrem oder sehr besorgt, so waren es im Dezember nur noch 33 Prozent. Das zeigt der neue Prospective Students Survey Report des Graduate Management Admission Council (GMAC).

Wenig überraschend waren mehr Interessenten an einem Studium im Ausland extrem oder sehr besorgt (41 Prozent) als Kandidaten, die ein Studium in ihrem Heimatland geplant hatten  (27 Prozent). Grund sind vor allem die Reise- und Visa-Beschränkungen.

Der Überzeugung, dass sich ein Abschluss lohnt, tut das keinen Abbruch. Mehr als vier von fünf Befragten (84 Prozent) sind davon überzeugt, sich damit im Job von anderen abheben zu können.

Dabei unterscheiden sich die Karriereziele. Während bei den Kandidaten für ein Auslandsstudium die Möglichkeit, im Ausland zu leben und zu arbeiten dominiert (43 Prozent), steht für Kandidaten für ein Studium im Heimatland ein höheres Gehalt an erster Stelle (55 Prozent).

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Als Hauptgrund für ein Studium geben 37 Prozent der Interessenten an einem MBA in ihrem Heimatland an, dass jetzt genau der richtige Zeitpunkt dafür sei. Bei den internationalen Kandidaten sind es dagegen nur 26 Prozent.

Trotz Corona wollen laut GMAC-Studie 73 Prozent der MBA-Interessenten für ein Auslandsstudium ihre bisherigen Pläne nicht ändern. Bei den Kandidaten für ein Studium im Heimatland sind es nur 52 Prozent. Das zeigt, dass die meisten internationalen Interessenten weiter die Mobilität schätzen und ihre Campus-Erfahrung nicht durch Online-Lernen ersetzen möchten.

Nur einer von acht internationalen MBA-Interessenten (13 Prozent) überlegt ein Online-Studium zu beginnen. Bei den Kandidaten, die in ihrem Heimatland studieren wollen, sind es dagegen 30 Prozent. Sie tendieren auch eher zu Alternativen näher an ihrem Wohnort oder Online-Lernen (28 Prozent).

Das beliebteste Programmformat bleibt das Vollzeitstudium (42 Prozent). Ein einjähriges Vollzeit-Studium ziehen Interessenten für ein Studium in Kanada (26 Prozent), Frankreich (27 Prozent), Spanien (38 Prozent) und Großbritannien (28 Prozent) vor. Wer in den USA studieren möchte, präferiert das zweijährige Vollzeit-Studium (33 Prozent). Das gilt auch für 29 Prozent der Amerikaner.

Informationsquellen für internationale MBA-Interessenten sind vor allem die Website der Schule (68 Prozent). 45 Prozent hören auf Freunde und die Familie und 49 Prozent achten auf Rankings.

Auswertung für deutsche Interessenten

Eine Auswertung für deutsche Studieninteressenten zeigt, dass sich zwölf Prozent der insgesamt 111 Befragten für ein einjähriges MBA-Studium interessieren. Beim zweijährigen Vollzeit-Studium sind es zehn Prozent, beim Part-time MBA sechs Prozent. Am gefragtesten ist dagegen ein Master of Finance mit 15 Prozent. An zweiter Stelle liegt ein Master in International Management oder ein Master in Management mit jeweils elf Prozent, die in der Regel im Gegensatz zum MBA keine Berufserfahrung voraussetzen.

Die meisten (27 Prozent) möchten in Deutschland studieren. Auf Platz 2 liegt Frankreich mit zwölf Prozent, gefolgt von Großbritannien und den USA mit jeweils zehn Prozent und Spanien mit sieben Prozent.

Die GMAC-Studie basiert auf Daten, die zwischen Juli und Dezember 2020 auf der Website mba.com gesammelt wurden. Teilgenommen haben 2.515 Interessenten an einem Managementstudium. Dazu gehören neben dem MBA auch verschiedene Master-Programme ein Master in Management, Finance oder Marketing. Wie bei den meisten GMAC-Studien kommt mit 809 Befragten die Mehrheit aus Nordamerika, vor allem den USA. Westeuropa ist mit 490 Antworten vertreten.

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.