Fuqua School mit MBA für MiM-Absolventen

Von am 7. Oktober 2019
MiM Fuqua School (Alex Boerner)

Die Fuqua School of Business an der Duke University bietet ein einjähriges MBA-Studium für Absolventen des Masters in Management an. Im Blick hat man dabei vor allem europäische Studenten.

Ob MiM oder MBA – bei beiden Studiengängen geht es um General Management. Während sich der Master in Management (MiM) an Studenten mit keiner oder geringer Berufserfahrung richtet, braucht man beim MBA in der Regel einige Jahre Erfahrung im Job. Generell gilt der MiM dabei als theoretischer ausgerichtet, während es im MBA eher auf die praxisorientierte Anwendung des Wissens ankommt.

MiM steht dabei nicht für einen akademischen Abschluss. Das kann ein Master of Science (M.Sc.) oder ein Master of Arts (M.A.) in Management sein. In den USA laufen sie auch unter der Bezeichnung MMS – Master of Management Studies.

Dass man nach dem MiM noch einen MBA-Abschluss macht, dürfte eher die Ausnahme sein. Doch nun bietet die Fuqua School of Business an der Duke University einen neuen „accelerated MBA“ speziell für MiM-Absolventen an. Dabei ist die Fuqua School eine der wenigen US-Schulen, die überhaupt einen MMS – also einen MiM – anbietet und hat bereits 1.100 Absolventen. Zahlen der Akkreditierungsorganisation AACSB zeigen, dass 2017-18 von 467 Schulen mit Master-Programmen lediglich zehn einen MiM angeboten haben. Die Zahl umfasst sowohl generalistische als auch spezialisierte Programme.

In Europa ist der MiM – quasi als Nachfolger des deutschen Diplom Kaufmanns – dagegen der beliebteste Wirtschaftsabschluss. In den hundert von der Financial Times gerankten MIM-Programmen sind mehr als 30.000 Studenten eingeschrieben, die meisten davon in Europa, schreibt das MBA-Portal Poets & Quants. Allein in Frankreich seien bei den fünf größten Schulen rund 5.800 Studenten in MiM-Programme eingeschrieben.

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Für US-Schulen, die unter teils massiven Bewerberrückgängen in ihren MBA-Programmen leiden, sind die MiM-Absolventen daher ein attraktiver Kandidatenpool. Bei Fuqua sieht man den Start des beschleunigten MBAs daher auch als strategischen Schritt, um mehr europäische Studenten anzuziehen. Ein Grund dafür, dass immer weniger Europäer zum MBA-Studium in die USA kommen, seien die Beliebtheit der einjährigen MiM-Programme und die einjährigen MBA-Programme in Europa, erklärt Fuqua-Dean William Boulding gegenüber dem MBA-Portal Poets & Quants. Zudem schreckten die Europäer die hohen MBA-Studiengebühren in den USA ab, zumal sie auch danach meist nicht Gehälter wie die US-Absolventen bekämen.

Mit dem neuen einjährigen, beschleunigten MBA gebe man den Studenten, die bereits einen MiM von einer führenden europäischen Hochschule haben, eine sehr attraktive die Möglichkeit, den MBA einer US-Schule zu erwerben. In dem neuen Programm überspringen die Studenten das MBA-Kerncurriculum mit Ausnahme von drei neuen thematischen Kursen und absolvieren die Wahlfächer zusammen mit den MBA-Studenten im regulären, zweijährigen MBA-Programm. Die Vollzeit-Studenten wiederum profitierten dabei von der größeren Diversität in der Klasse durch die internationalen Studenten.

Man wolle in kleinem Umfang damit starten, erklärte Fuqua-Dean Boulding und erwarte anfangs rund zehn Studenten, längerfristig rechne man mit 65 bis 70 Studenten. Die Studiengebühren liegen derzeit bei 86.835 Dollar. Im Vergleich dazu kostet das zweijährige MBA-Programm insgesamt 140.000 Dollar. Zu den Zulassungskriterien gehören neben dem MiM etwas Berufserfahrung, wobei es kein Minimum gibt, sowie der GMAT.

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.