FT-Ranking zu Executive Education: LBS und IMD an der Spitze

Von am 10. Juni 2025
pixabay kalhh

Im neuen FT-Ranking zu Executive Education führt die LBS bei den offenen Programmen, das IMD liegt bei den maßgeschneiderten Programmen auf Platz 1. Die meisten US-Schulen verweigerten die Teilnahme.

Die London Business School (LBS) ist im Ranking der Financial Times (FT) zu offenen Executive Education Programmen auf Platz 1, gefolgt von der HEC Paris (und Qatar) und der spanischen IESE Business School.

Platz 4 geht an die Fundação Dom Cabral in Brasilien. Es folgen die spanische ESADE Business School in Barcelona und die britische Oxford Said Business School. INSEAD erreicht Platz 7.

Auf Rang 8 liegt die Edhec Business School mit Standorten in Frankreich, Großbritannien und Singapur. Das IMD in Lausanne und die spanische IE Business School folgen auf Platz 9 und 10.

Die ESMT erreicht Platz 13 und verbessert sich damit um vier Plätze gegenüber dem Vorjahr.  Die Universität St. Gallen erreicht Platz 14, Vorjahr Platz 15.

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Zehn Plätze schlechter schneidet die ESCP Business School ab, die neben Frankreich, Spanien, Italien, Großbritannien und Polen auch in Berlin vertreten ist. Auch die WHU -Otto Beisheim School of Management in Düsseldorf muss Verluste hinnehmen und kommt auf Platz 41, im Vorjahr war es Platz 33. Dagegen erreicht die Mannheim Business School, die erstmals im Ranking für offene Programme vertreten ist, Platz 52.

Die EBS Business School büßt elf Plätze ein und kommt auf Platz 59, die Frankfurt School Finance and Management liegt auf Platz 61, Vorjahr Platz 62.

Bei den offenen Programmen der Executive Education dominierten die europäischen Schulen bei der Bewertung der Qualität der Teilnehmer. Die spanische IESE Business School belegte bei der Gesamtzufriedenheit den ersten Platz, gefolgt von der Case Western Reserve University in den USA und der Edhec Business School in Frankreich.

Insgesamt sind 85 Schulen gelistet.

Darunter sind nur drei US-Schulen. Die bestplatzierte US-Schule ist die Ross School of Business der University of Michigan auf Platz 15, die University of Utah (Platz 41) und die Florida Atlantic University (Platz 46).

Das Ergebnis ist daher nur bedingt aussagekräftig. Denn die führenden US-Schulen Harvard, Stanford, Chicago, Wharton, Columbia nahmen nicht an dem Ranking teil. Sie weigerten sich, mit der FT zusammenzuarbeiten. Das hat noch nichts mit Donald Trumps Kreuzzug gegen die Universitäten und gegen internationalen Studierende zu tun. Denn ihre Teilnahme am Ranking mussten die Schulen bereits im Januar angeben. Es scheint eher so, dass die US-Schulen die zunehmende Dominanz der globalen – vor allem der europäischen – Schulen ablehnen.

Customized Programme

Bei den maßgeschneiderten – customized – Programmen für Führungskräfte einzelner Unternehmen führt das IMD in Lausanne. Auf Platz 2 liegt die London Business School, die damit auch hier gut abschneidet. Im Vorjahr lag sie noch auf Platz 7.

Platz 3 geht an die SDA Bocconi School of Management, die sich um drei Plätze verbesserte. Es folgt die ESMT in Berlin auf Platz 4, Vorjahr Platz 8.

INSEAD, 2024 noch auf Platz 1 kommt nur noch auf Platz 5. Die HEC Paris erreicht Platz 6, Vorjahr Platz 4. Die IESE Business School, im Vorjahr auf Platz 2, liegt diesmal nur auf Platz 7.

Es folgen die brasilianische Fundação Dom Cabral und die französiche ESSEC Business School und die in sechs Ländern – darunter auch Deutschland – vertretene ESCP Business School.

Die Mannheim Business School liegt auf Platz 39 (Vorjahr Platz 37). Die WHU – Otto Beisheim School of Management kommt auf Platz 55, die Frankfurt School auf Platz 70. Die EBS Business School, letztes Jahr noch auf Platz 73, ist nicht mehr dabei.

Nur fünf US-Schulen nahmen an dem Ranking für maßgeschneiderte Programme teil. Beste ist die Ross School of Business der University of Michigan auf Platz 21, gefolgt von der Thunderbird School of Global Management in Arizona auf Platz 25 und der Miami Herbert Business School in Florida auf Platz 26. Es folgen die Rutgers Business School (Platz 51), das Haslam College of Business der University of Tennessee auf Platz 53. Die US-Schulen schneiden dabei durchwegs schlechter ab als im Vorjahr.

Bei den maßgeschneiderten Programmen belegte die SDA Bocconi School of Management in Mailand den ersten Platz bei der Gesamtzufriedenheit, der Lehre, den Dozenten, dem Follow-up, dem Preis-Leistungs-Verhältnis und der Wahrscheinlichkeit, dass die Kunden für künftige Programme wiederkommen.

Die Liste umfasst 95 Schulen. Bei den Customized Programmen der Executive Education müssen die Kurse eine Mindestteilnehmerzahl von zehn Personen aufweisen, um in die Rangliste aufgenommen zu werden.

Insgesamt ist die Ausbildung von Führungskräften stark auf männliche Teilnehmer ausgerichtet, außer in Nordamerika, wo 52 Prozent der Teilnehmer weiblich waren. Bei den bewerteten Wirtschaftshochschulen waren auch die Dozenten überwiegend männlich, wobei der Frauenanteil bei den offenen Programmen im asiatisch-pazifischen Raum nur 26 Prozent und in Großbritannien sogar 36 Prozent betrug.

Die BI Norwegian Business School hatte mit 64 Prozent den höchsten Anteil an weiblichen Teilnehmern an Weiterbildungsprogrammen, während das Indian Institute of Management Ahmedabad mit 22 Prozent den niedrigsten Anteil aufwies.

In der Regel waren die Teilnehmer Anfang bis Mitte 40. Führung ist das häufigste Thema in offenen Weiterbildungsprogrammen, gefolgt von Strategie, Innovation, Nachhaltigkeit, Veränderungsmanagement und Entscheidungsfindung.

119 Business Schools haben in diesem Jahr an den beiden FT-Rankings für Executive Education teilgenommen, die auf den von den Schulen bereitgestellten Daten und den Bewertungen der Teilnehmer beruhen. Um in die Rangliste aufgenommen zu werden, müssen sich die Business Schools zur Teilnahme bereit erklären, von den Akkreditierungsagenturen AACSB oder EQUIS akkreditiert sein und im Jahr 2024 über Programmeinnahmen von mindestens eine Million US-Dollar verfügen. Die Kriterien und die Methode für die Bewertung lassen sich hier nachlesen

Rosige Zeiten für Executive Education?

Die FT-Bewertung erfolge zu einer Zeit, in der die Weiterbildung von Führungskräften erneut expandiert, angetrieben durch das Wirtschaftswachstum und die zunehmende Bereitschaft, Themen wie künstliche Intelligenz zu erforschen, trotz der Instabilität des Welthandels und der erneuten politischen Spannungen, die durch die Politik von US-Präsident Donald Trump ausgelöst wurden, schreibt die FT.

„Es gibt viel Optimismus, was die Notwendigkeit des Lernens in der Unternehmenswelt angesichts der zunehmenden Veränderungen angeht. Die Menschen brauchen einen Rahmen, Perspektiven und neue Ideen“, erklärte Melanie Weaver Barnett, geschäftsführende Direktorin von Unicon, einer Vereinigung von Anbietern von Weiterbildungsmaßnahmen für Führungskräfte an Business Schools gegenüber der FT. Eine Umfrage unter den 123 Unicon-Mitgliedern in 33 Ländern im vergangenen Jahr ergab, dass sie für 2023-24 einen Umsatzanstieg von 13 Prozent bei offenen Programmen und von fast 15 Prozent bei maßgeschneiderten Programmen melden. Vor kurzem berichteten jedoch einige Mitglieder, dass europäische Unternehmen keine Verträge mit US-Business Schools abschließen wollten.

Ein bemerkenswertes Wachstum gebe es in Regionen wie den Golfstaaten, wobei eine Reihe von Business Schools die Ausbildung von Führungskräften aus Saudi-Arabien intensiviert hat und mehrere in Verhandlungen stehen, um Niederlassungen in dem Land zu eröffnen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.

Deutlich wird die Expansion in den Schwellenländern. So hatte die IAE Business School in Argentinien das höchste Wachstum bei den Einnahmen aus offenen Programmen und den Umfang der Wiederholungen verzeichnete, gefolgt von der Lagos Business School in Nigeria und dem Indian Institute of Management Calcutta.

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.

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