FT-Ranking: Harvard bleibt an der Spitze

Von am 26. Januar 2015
Harvard Business School

Glaubt man dem neuen MBA-Ranking der Financial Times, hat die Harvard Business School wie bereits im Vorjahr das weltweit beste MBA-Programm. Platz 2 belegt die London Business School, gefolgt von der Wharton School. Einen erheblichen Sprung nach oben machen die beiden deutschen Programme: Die Mannheim Business School landet auf Rang 55, die ESMT auf Rang 63.

Das diesjährige Ranking zeigt erhebliche Änderungen, wie die Financial Times (FT) bereits im Vorfeld mitteilte. Insgesamt nahmen 159 Schulen (Vorjahr: 153) teil. Von den zehn neuen Programmen im Ranking waren neun schon einmal unter den Top 100, nur einer Schule gelang erstmals der Einstieg.

Insgesamt stiegen neun Schulen mehr als 15 Plätze auf. Dabei ist die Platzierung der Schulen ab Platz 50 deutlich volatiler als die der Top 50. Sie haben sich im Schnitt um 13 Plätze verändert. Bei den Top 50 waren es nur vier Plätze.

Auch an der Spitze gibt es Veränderungen. Zwar kann sich Harvard auf Platz 1 behaupten, Stanford muss dagegen seinen zweiten Platz mit Platz 4 tauschen und schneidet damit genauso gut ab wie INSEAD, das ebenfalls auf Platz 4 landet (Vorjahr Platz 5). Auf Platz 2 liegt in diesem Jahr die London Business School (Vorjahr Platz 3) vor der Wharton School auf Platz 3 (Vorjahr Platz 4).

Größter Aufsteiger unter den Top 20 ist die CEIBS aus Shanghai. Sie kommt auf Platz 11 (Vorjahr Platz 17). Insgesamt kommen sechs Schulen unter den Top 100 aus China und Hongkong. Damit ist China (zusammen mit Kanada) das Land mit der drittgrößten Zahl der Schulen nach den USA (50 Schulen) und Großbritannien (13 Schulen). Zweitbeste chinesische Schule ist die Hong Kong University of Science and Technology (HKUST) auf Platz 14 – wie auch bereits im Vorjahr.

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Gewinner in Europa mit einem Aufstieg von mindestens fünf Plätzen sind die HEC Paris (Platz 16 statt 21), SDA Bocconi (Platz 26 statt 31), Lancaster University Management School (Platz 50 statt 77), Universität St.Gallen (Platz 68 statt 88), Durham University Business School (Platz 79 statt 99) und die Vlerick Business School (Platz 94 statt 100)

Einen beachtlichen Aufstieg legen die beiden deutschen Schulen hin. Die Mannheim Business School landet auf Rang 55 und konnte damit 11 Plätze gewinnen. Die ESMT, im Vorjahr noch als Neueinsteiger auf Platz 89, kommt auf Rang 63 und hat damit sogar 26 Plätze gewonnen. Dabei punktet Mannheim vor allem mit einem deutlich gestiegenen Gehalt mit 106.100 Dollar (Vorjahr 97.960 Dollar) und einer Gehaltssteigerung von 75 Prozent. Erstaunlich gut schneidet die Schule auch mit Platz 8 weltweit beim Kriterium „Value for Money“ ab, bei dem Studiengebühren, Studiendauer, Gehaltsausfall und Gehalt nach dem MBA verrechnet werden.

Europäische Verlierer mit einem Abstieg von mehr als fünf Plätzen sind das IMD (Platz 20 statt 12), Rotterdam School of Management (Platz 45 statt 39), University of Strathclyde Business School Platz 80 statt 73) und die Tias Business School (Platz 97 statt 74).

Beste indische Schule ist das Indian Institute of Management in Ahmedabad auf Platz 26 (Vorjahr Platz 30), gefolgt von der Indian School of Business auf Platz 33 (Vorjahr Platz 36). Von Platz 68 auf Platz 82 stürzt dagegen das Indian Institute of Management in Bangalore ab.

Beste Schule in Afrika ist die Graduate School of Business an der University of Capetown auf Platz 52 (Vorjahr 59). Beste Schule in Australien ist die Macquarie Graduate School of Management auf Platz 68 (nicht platziert im Vorjahr). Die Melbourne Business School landet diesmal auf Platz 90 und damit 22 Plätze schlechter als im Vorjahr.

Wie bereits im vergangenen Jahr schneiden die kanadischen Schulen relativ schlecht ab. Insgesamt sechs Schulen sind unter den Top 100 vertreten. Die beste Schule ist die Rotman School of Management an der University of Toronto auf Platz 53 (Vorjahr Platz 51). Zweitbeste Schule ist die Sauder School of Business in Vancouver auf Platz 81 (Vorjahr 72). Die Schulich School of Business an der York University, die im Vorjahr noch Platz 66 belegte, taucht gar nicht mehr auf. Schuld für das schlechte Abschneiden sind vor allem die deutlich geringeren Gehälter in Kanada vor allem im Vergleich zu den USA.

Dabei betont die FT zudem, dass nicht nur die Platzierung der Schulen, sondern auch die Abstände zwischen den Gruppen wichtig sind. So liegen 190 Punkte zwischen Platz 1 und Platz 100. Dabei bilden die ersten zwölf Programme bis zur IE Business School die Top-Programme. Die zweite Gruppe, angeführt von Cambridge Judge, umfasst die Plätz 13 bis 40. Hier sind die Unterschiede zwischen den Schulen nur klein. Das gilt auch für die nächsten 37 Schulen,  geführt von der Georgetown University, sowie für die restlichen 22 Schulen.

Zur Methode: 40 Prozent der Bewertung basieren auf der Höhe des Gehalts und der Gehaltssteigerung nach dem Studium. Dabei wird das in US-Dollar umgerechnete Gehalt entsprechend der Kaufkraftparität (Purchasing Power Parity, kurz PPP) an die lokale Kaufkraft angepasst. Das führt zu teils absurden Verzerrungen, von denen vor allem die Schwellenländer profitieren. Denn für einen Dollar kann man in China oder Indien nun mal mehr kaufen als in der Schweiz. So verdienen auch im aktuellen Ranking die Absolventen der CEIBS in Shanghai mit 140.600 Dollar deutlich mehr als die Absolventen der Universität St. Gallen mit 104.900 Dollar. Absolventen der CEIBS haben dabei eine Gehaltssteigerung von 147 Prozent, in St.Gallen sind es „nur“ 58 Prozent.

Zu 10 Prozent fließen wissenschaftliche Artikel in 45 akademischen Journalen in das Ergebnis ein. Jeweils 5 Prozent zählen die Anteile der Dozenten mit Promotion und die Zahl der Promovenden an der Business School. Je vier Prozent machen internationale Studenten und Professoren aus. Und insgesamt 5 Prozent macht der Anteil von Frauen unter den Studenten und Professoren sowie im Board der Schule aus.

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.

Ein Kommentar

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