Executive MBA: Mehr Fernlernen und mehr Frauen

Von am 6. Januar 2021
Executive MBA TUM School of Management

Laut der neuesten Umfrage des Executive MBA Councils (EMBAC) bieten fast drei Viertel der Executive MBA Programme Fernlern-Optionen an. Der Frauenanteil steigt von 31,2 auf 32,0 Prozent.

Die Corona-Pandemie hat zu einem deutlichen Anstieg der Fernlern-Optionen bei Executive MBAs geführt. Gab es 2019 nur bei 55,3 Prozent der Studiengänge diese Möglichkeit, war es dieses Jahr bereits bei 73,9 Prozent der Fall. Dabei stellten mehr als neun von zehn Programme ihren Unterrichtsstoff online bereit. Das zeigt die neueste Umfrage des Executive MBA Councils (EMBAC).

Trotz der Herausforderungen durch die globale Pandemie sei der Wert von Executive MBA Programmen höher als je zuvor, behauptet Michael Desiderio, Executive Direktor des EMBAC. Denn sie vermittelten den Teilnehmern das Wissen und die Fähigkeiten, um in Zeiten der Unsicherheit richtig zu handeln. Die Nachfrage und die Bewerbungen seien daher leicht gestiegen. Konkrete Zahlen werden nicht genannt.

Die Gründe für ein Studium liegen laut EMBAC vor allem in der Erweiterung der Fähigkeiten, der Karriereentwicklung und der Gewinnung neuer Perspektiven für das Unternehmen.

Der Executive MBA richtet sich an erfahrene Führungskräfte. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer liegt bei 38 Jahren und rund 14 Jahren Berufserfahrung, davon neun Jahre Managementerfahrung. Daher spielt auch der Austausch untereinander und das Lernen voneinander eine deutlich wichtigere Rolle als bei MBA-Programmen, deren Teilnehmer in der Regel deutlich jünger sind und weniger Erfahrung haben.

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Der Anteil der Frauen hat leicht zugenommen. 2016 lag er bei 29,7 Prozent, im Vorjahr bei 31,2 Prozent und in diesem Jahr bei 32,0 Prozent.

Die durchschnittlichen Studiengebühren betragen 82.883 Dollar. Der Trend zum Selbstzahler hält weiter an. War der Executive MBA vor einigen Jahren häufig noch eine Maßnahme der Personalentwicklung, bei der das Unternehmen die Studiengebühren ganz oder teilweise zahlte, so finanzieren heute knapp 54 Prozent ihr Studium selbst. 2016 waren es erst 41,2 Prozent. Dabei bekommen Frauen weniger finanzielle Unterstützung von ihrem Arbeitgeber als Männer (54 Prozent versus 51,4 Prozent).

Nur noch bei 18 Prozent übernimmt der Arbeitgeber die vollen Kosten. Im Vorjahr waren es allerdings sogar nur 15 Prozent. Dementsprechend spielt der Karriereservice, den 91,5 Prozent aller Programme anbieten, eine immer größere Rolle.

Bei den Branchen, in denen die Teilnehmer arbeiten, führen Healthcare-, Pharma- und Biotechnologieunternehmen mit 12,7 Prozent (Vorjahr: 13,3 Prozent). An zweiter Stelle stehen Technologiefirmen mit 9,8 Prozent (Vorjahr 9,9 Prozent).

Das Executive MBA Council ist eine weltweite Interessensvertretung von Business Schools. Die mehr als 200 Mitglieder (Colleges und Universitäten) betreiben mehr als 300 Executive MBA-Programme in mehr als 30 Ländern. Die Umfrage fand von Mai bis August 2020 statt und es wurden rund 85 Prozent der Programme erfasst.

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.