Executive Education: IE gründet Joint-Venture mit FT

Von am 3. Februar 2015

Die IE Business School in Madrid hat ihren Bereich „Customized Executive Education“ in ein Joint-Venture mit der Financial Times (FT) eingebracht. Die neue FT-IE Corporate Learning Alliance will nun als „disruptive Innovation“ den weltweiten Markt für firmeninterne Angebote neu aufrollen.

„Als Business School sind wir führend im Blended Learning in der Wirtschaftsausbildung, Pearson – der Mutterkonzern der FT – wiederum hat zahlreiche Messverfahren und Tests und als Eigentümer von Random House und Miteigentümer des Economist weltweit die meisten Inhalte im Bereich Management und Wirtschaft“, erklärt IE-Dean Santiago Iñiguez. „Also warum tun wir uns nicht zusammen und entwickeln gemeinsam innovative Lösungen?“

Bereits vor zwei Jahren sei er daher an Pearson herangetreten. Im Dezember wurde das Joint-Venture dann gegründet. Während die FT also Inhalte, Assessment-Instrumente und vor allem globale Marketingstärke liefert, bringt die IE Business School ihre akademische Expertise und ihre bisherigen Firmenkunden ein. Ein 22köpfiges Verkaufsteam mit HR-Experten und Programm-Managern, angesiedelt bei der FT, kümmert sich um die Akquisition neuer Kunden und die Entwicklung maßgeschneiderter Programme. Die FT-IE Corporate Learning Alliance, die je zur Hälfte IE und der FT gehört, soll so zu einem weltweiten Ausbau des für die Business Schools lukrativen Bereichs führen.

Die Allianz einer akademischen Einrichtung mit einem Medienkonzern sieht Iñiguez als „disruptive Innovation“, die die Spielregeln im Markt für Managerweiterbildung erheblich verändern könnte. Denn auch andere Business Schools sollen davon profitieren.

„Viele Schulen wollen den Bereich der Customized Executive Education ausbauen, aber sie haben nicht die Ressourcen dafür“, erklärt der IE-Dean. Das neue Joint-Venture könne sie dabei unterstützen und ihnen ihre Ressourcen – von der Technologie über Inhalte bis zum Marketing – kostenpflichtig zur Verfügung stellen. Das Joint-Venture wiederum profitiert davon, indem es auf diese Weise globale Angebote mit lokaler Expertise und in verschiedenen Sprachen anbieten kann.

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Bereits dabei sind die Yale School of Management (USA), Fundação Getulio Vargas (Brasilien), Antai Business School und Renmin Business School (beide China), die Singapore Management University und die EGADE Business School (Mexiko).

Dass die FT gleichzeitig ein Ranking zu Executive Education veröffentlicht, sieht der IE-Chef nicht als Problem. Zum einen sei IE bei der Customized Education künftig nicht mehr vertreten und zum anderen sei die Redaktion unabhängig in ihrer Entscheidung.

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.