Ex-EBS-Präsident Jahns: Neuer Strafprozess ab 19. März

Von am 3. Februar 2020
Christopher Jahns Schwertfeger

Ab 19. März steht der Ex-Präsident der EBS, Christopher Jahns, wieder vor Gericht. Für das neue Hauptverfahren wegen des Verdachts auf gewerbliche Untreue sind bisher 13 Termine angesetzt.

Am 19. März beginnt das Strafverfahren gegen Christopher Jahns wieder. Dafür hat das Landgericht Wiesbaden zunächst 13 Termine bis Ende August festgesetzt.

Der Untreue-Prozess gegen den ehemaligen Präsidenten der EBS Universität für Wirtschaft und Recht wurde 2014 vorübergehend eingestellt, weil der Angeklagte wegen psychischer Probleme nicht verhandlungsfähig war.

Jahns wird vorgeworfen, dass er 180.000 Euro veruntreut hat. Das Geld wurde von der EBS an die Beratungsfirma BrainNet überwiesen, an der er damals beteiligt war, ohne dass es – so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft – dafür entsprechende Leistungen gab. Die Gelder sollen dann von BrainNet an seine eigene Firmen in der Schweiz weitergeleitet worden sein. Jahns bestreitet seine Schuld.

Seit 2014 ruhte das Verfahren und Jahns weigerte sich, seinen Gesundheitszustand erneut überprüfen zu lassen. Doch während er vor Gericht als verhandlungsunfähig galt, legte der „Entrepreneur & Digital Pioneer“ erstaunliche Aktivitäten an den Tag. Er gründete eine Hochschule, schulte Manager und trat bei zahlreichen Kongressen und Veranstaltungen auch im Ausland auf. Im August 2017 beantragte die Staatsanwaltschaft daher, den Angeklagten in einem psychiatrischen Krankenhaus unterzubringen, damit er dort neu begutachtet wird. Das Gericht lehnte den Antrag ab.

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„Fit fürs Geschäft, krank fürs Gericht“, titelte der Wiesbadener Kurier im September 2017 und schrieb: „Dass Jahns eine Neuauflage unbedingt umgehen möchte, liegt auf der Hand – ihm drohte im geplatzten Prozess die Verurteilung.“

Dann erklärte er sich doch zu einem neuen Gutachten bereit. Im Dezember 2018 lag das neue Gutachten vor. Im Februar 2019 wurde bekannt, dass er wieder verhandlungsfähig ist.

Inzwischen hat Jahns zwei mehr als fragwürdige Unterstützer: So verweist die Hochstaplerin und notorische Lügnerin Suzanne Grieger-Langer, die sich mit einer abstrusen Verschwörungstheorie als Opfer einer Rufmord-Kampagne inszeniert und Verleumdungen und Falschaussagen über die Autorin verbreitet, auffallend häufig auf Jahns. Erst am 29. Januar berichtete haufe.de über die umstrittenen Aktivitäten und die umstrittene Kundenliste der selbst ernannten Profilerin.

Auch Jack Nasher verweist auffallend häufig auf Jahns. Der Professor der Munich Business School fiel erst vor kurzem wieder mit seinen Falschaussagen und neuen Verleumdungen über die Autorin auf. Offenbar motiviert durch Grieger-Langer und Nasher ist auch Jahns inzwischen auf den Diffamierungs-Feldzug gegen die Autorin aufgesprungen.

Abstieg der EBS

Die Vorwürfe und die Anklage gegen Jahns, der bis April 2011 CEO und Präsident der EBS Universität für Wirtschaft und Recht war, hatten die Privatuniversität damals in eine schwere Krise gestürzt. 2016 hat dann die SRH Higher Education GmbH die EBS übernommen. Seitdem ist die Zahl der Studenten kontinuierlich gesunken. 2016 hatte die EBS noch 2.770 Studenten, 2018 noch 2.370 und aktuell sind es – laut Website – nur noch 1.956. An der Business School sind dabei 1.297 Studenten eingeschrieben. 2019 waren es noch 1.512.

2016 verlor die EBS Business School die internationale Akkreditierung durch EQUIS. Seitdem kann sie deshalb nicht mehr an renommierten Rankings – wie den der Financial Times –teilnehmen. Stattdessen wirbt sie mit ihrer Platzierung bei dem mehr als fragwürdigen Ranking des CEO Magazins.

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.