Eine Million für die Frankfurt School

Von am 18. Juli 2014

Die Frankfurt School erhält eine Spende in Höhe von einer Millionen Euro von dem Frankfurter Börsenmakler und Aufsichtsratsvorsitzenden der Steubing Wertpapierhandelsbank, Wolfgang Steubing. Das Geld wird für den neuen Campus der Frankfurt School verwendet.

„Viele Unternehmen profitieren von der ausgezeichneten Arbeit, die die Frankfurt School als festes Mitglied des Finanzplatzes seit Jahren für uns alle leistet“, erklärte Wolfgang Steubing. Die Frankfurt School sei stark gewachsen und ihr Campusneubau zwingend notwendig.

Hohe Spenden von Einzelpersonen gehören in Deutschland eher zu den Ausnahmen, während vor allem amerikanischen Business Schools immer wieder Millionen schwere Geschenke von ihren Alumni bekommen. Allein 2013 erhielten dort acht Schulen individuelle Spenden von 25 Millionen Dollar oder mehr. So hat die New Yorker Columbia Business School mehr als 600 Millionen Dollar für einen neuen Campus eingesammelt, die Kampagne an der Kellogg School of Management brachte mehr als 350 Millionen Dollar.

Der neue Campus der Frankfurt School soll bis 2017 auf dem ehemaligen Gelände der Oberfinanzdirektion (OFD) an der Frankfurter Adickesallee 32-34 entstehen. Er wird 39.0000 Quadratmeter umfassen und die bisher genutzte Fläche in Frankfurt um 40 Prozent erhöhen.

Im Oktober 2012 hatte die Schule das Areal vom Land Hessen erworben. Gemeinsam mit der Stadt Frankfurt organisierte sie einen internationalen Architektenwettbewerb, aus dem das Kopenhagener Büro Henning Larsen Architects als Sieger hervorging. Auf einem weiteren Grundstück an der Adickesallee 36, das die Frankfurt School ebenfalls vom Land Hessen erworben hat, baut die Schule derzeit das frühere Landesarbeitsgericht und das frühere Landessozialgericht in Studentenwohnheime mit 228 Zimmern um.

Die Kosten für den neuen Campus liegen bei rund 95 Millionen Euro. Finanziert wird er mit Eigenkapital sowie mit einem größeren Bankdarlehen, das man über 15 Jahre abstottern will.

Mit derzeit rund 1.500 Bachelor- und Master-Studenten sei die Schule noch zu klein, um aus der Lehre Überschüsse zu generieren, die dann in die Forschung fließen könnten, erklärt Professor Udo Steffens, Präsident der Frankfurt School. Das funktioniere erst ab rund 2.200 Studenten. Wachstum sei daher ein wichtiges Ziel der Schule.

Derzeit erhält die Frankfurt School rund ein Drittel ihrer Einnahmen durch ihre Bachelor- und Master-Programme, etwa 40 Prozent kommen aus der Executive und Corporate Education (unter anderem Ausbildung zum Bankfachwirt), der Rest stammt aus internationalen Beratungsprojekten, unter anderem für die Weltbank.

Die Frankfurt School of Finance & Management ist eine forschungsorientierte Business School. Erst vor kurzem bekam sie die Akkreditierungen von EQUIS und AACSB international. Die aus der ehemaligen Hochschule für Bankwirtschaft hervorgegangene Business School bietet Bildungsprogramme zu Finanz-, Wirtschafts- und Managementthemen an – dazu gehören Bachelor- und Master- sowie ein Promotionsprogramm, Executive Education, Zertifikatsstudiengänge sowie offene Seminare und Trainings für Berufstätige. Neben dem Executive MBA und dem MBA in International Healthcare Management bietet die Schule ab Herbst erstmals einen Vollzeit MBA an.

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.