Eduniversal rankt Phantom-Studiengang

Von am 16. Dezember 2013

Noch immer fallen zahlreiche Business Schools und Medien auf die fragwürdigen Ranglisten von Eduniversal herein. Neben den besten Business Schools wurden diesmal erneut auch MBA- und Master-Programme bewertet. Im Bereich Supply Chain and Logistics schneidet die EBS Universität für Wirtschaft und Recht dabei als beste deutsche Schule ab. Nur dumm, dass es den Studiengang gar nicht gibt. Dabei sitzt EBS-Mitarbeiter Axel Schumacher sogar im „International Scientific Committee“.

Wie schon 2011 verfügt Eduniversal offenbar über besondere Fähigkeiten. Denn laut eigenen Angaben basiert das Ranking der besten Master-Programme auf drei Kriterien: der Reputation des Programms, dem Gehalt nach Studienabschluss und der Zufriedenheit der Studenten. Wie sich das bei einem Studiengang, der überhaupt nicht existiert, erfassen lässt, bleibt wohl ein Geheimnis. Schon 2011 wurden Phantom-Studiengänge bewertet.

In diesem Jahr landet die EBS Business School im Bereich Supply Chain and Logistics als beste deutsche Schule auf Platz 33 und bekommt sogar vier Sternchen – so viel wie der Sieger. Dass damit ein nicht existierendes Programm bewertet wurde, hätte zumindest Axel Schumacher auffallen müssen. Denn der Associate Dean for International Relations an der EBS sitzt schließlich sogar im „internationalen wissenschaftlichen Kommitee“ von Eduniversal. Erst im Juni hatte Schumacher eine „grundsätzliche Überarbeitung“ der Rankings angekündigt. Doch daraus wurde wohl nichts.

Dabei verwundert es wenig, dass die EBS auch beim Vollzeit-MBA mit Platz 24 als drittbeste deutsche Schule abschneidet hinter der Mannheim Business School und der HHL Leipzig Graduate School of Business. Nur dumm, dass auf Platz 23 mit dem EuroMBA ein Online-MBA und kein Vollzeit-MBA steht.

Auch bei den besten deutschen Business Schools steht die EBS auf Platz drei hinter Mannheim und der WHU. Doch während die über ihre Auszeichnung in dem dubiosen Ranking schweigen, feiert sich die EBS als eine der drei Topschulen in Deutschland. Der Privatuni, die seit 2011 unter den Skandalen um ihren ehemaligen Präsidenten Christopher Jahns und massiven Finanznöten leidet, ist eben nichts zu peinlich.

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.