Economist-Ranking: US-Schulen führen

Von am 15. Oktober 2012

Wenn es nach dem neuen Ranking des britischen Wirtschaftsmagazins Economist geht, dann werden die acht besten Vollzeit-MBA-Programme in den USA angeboten. Beste europäische Schule ist die IESE Business School in Barcelona auf Platz 9, gefolgt vom Schweizer IMD. Erstmals konnte sich die WHU – Otto Beisheim School of Management mit Platz 87 unter den hundert besten Programmen platzieren.

Neues Ranking, neues Glück. Zum zehnten Mal hat das britische Wirtschaftmagazin Economist sein weltweites Ranking über Vollzeit-MBA-Programme herausgebracht. Auf dem Siegertreppchen stehen diesmal die Booth School of Business an der University of Chicago, gefolgt von der Tuck School of Business und der Darden Graduate School of Business Administration an der University of Virginia.

Während in anderen Rankings die Dominanz der US-Schulen längst schwindet, dominieren sie beim Economist-Ranking auf den ersten Plätzen. Denn sie belegen nicht nur die ersten acht Plätze, sondern auch 31 der ersten 50 Plätze. Beste europäische Schule ist die IESE Business School in Barcelona auf Platz 9. 2010 landete sie noch auf Platz 5. Sieben Rangplätze gegenüber dem Vorjahr muss das IMD in Lausanne einbüßen und erreicht Platz 10.

Derart bizarre Abstürze und Aufstiege wie im vergangenen Jahr gibt es diesmal nicht. Der Zickzack-Kurs so mancher Schule erweckt aber auch weiterhin wenig Vertrauen in die Aussagekraft des Rankings. So stürzte etwa die Henley Business School 2011 von Platz 17  auf Platz 57 ab. Nun erreicht sie Platz 42. Die Mannheim Business School, 2010 noch auf Platz 26 sank 2011 auf Platz 42 und ist nun wieder auf Platz 36 geklettert.

Den wohl rasantesten Aufstieg legt die Business School der University of Queensland hin. 2010 noch auf Platz 81, 2011 bereits auf Platz 46 und nun schon auf Platz 27. Die Universität St.Gallen kam erstmals ins Ranking auf Platz 81 und liegt damit sechs Plätze vor dem weiteren Newcomer WHU.

Ausgeschieden aus den Top 100 ist die niederländische TiasNimbas Business School (Platz 93 im Vorjahr) ebenso wie die britische Ashridge Business School (Vorjahr Platz 72), was aber auch an der zu geringen Klassengröße liegen kann.

Die Bewertung der Programme geht der Economist folgendermaßen vor: 35 Prozent macht die Öffnung neuer Karrieremöglichkeiten aus, derselbe Anteil entfällt auf die persönliche Entwicklung und die Bildungserfahrung (Qualität der Professoren, GMAT-Wert und Diversität der Klasse), 20 Prozent macht der Gehaltsanstieg aus und 10 Prozent entfallen auf das Netzwerk-Potential.

Die Bewertung dürfte zumindest auch einen Teil der US-Dominanz an der Spitze erklären. Denn die dortigen zweijährigen MBA-Programme erhöhen durch das mehrmonatige Praktikum nach dem ersten Jahr erfahrungsgemäß die Chancen für neue Karrieremöglichkeiten deutlich mehr als dies bei einjährigen Programmen der Fall ist, wo für längere Praktika keine Zeit ist. Das gilt vor allem für Karrierewechsler, die sich sonst deutlich schwerer tun, in einer völligen anderen Funktion oder Branche einzusteigen. Da erweist sich das Praktikum in vielen Fällen als gutes Sprungbrett.

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.