Economist-Ranking: Die besten Executive MBAs – ohne Topschulen

Von am 30. Juni 2020
Nachhaltigkeit David Schmitz Haas School

Der Economist hat sein neues Ranking zu Executive MBAs herausgebracht. Wie bisher fehlen erneut zahlreiche der weltweiten Topschulen.

Der Economist hat zum vierten Mal Executive MBA Programme gerankt. Die letzte Rangliste erschien 2018. Damals fehlten – wie bei den vorangegangenen Rankings – etliche der weltweit besten Schulen.

Platz 1 in dem neuen Ranking erreicht die Haas School of Business in Berkeley (2018: Platz 4). Es folgen die Kellogg School of Management (2018: Platz 9) und der gemeinsame Executive MBA der spanischen IE Business School und der amerikanischen Brown University, einer der insgesamt 15 Neueinsteiger. Auf Platz 4 (2019: Platz 3) steht der Kellogg-WHU Executive MBA, den die US-Schule gemeinsam mit der deutschen WHU – Otto Beisheim School of Management anbietet. Rang 5 belegt die Yale School of Management, die 2018 noch auf dem Spitzenplatz stand.

Die britische Warwick Business School und die spanische IESE Business School folgen auf Platz 6 und 7. Das IMD, 2015 überhaupt nicht vertreten, 2018 dann auf Platz 5, liegt diesmal auf Platz 8. Es folgt das gemeinsame Programm von Kellogg mit der kanadischen Schulich School of Business (2018: Platz 8). Das letzte Programm unter den Top Ten ist der UCLA-NUS Executive MBA (2018: Platz 2), der gemeinsam von der UCLA Anderson School of Management in Los Angeles und der Business School der National University of Singapore angeboten wird.

Der ESSEC & Mannheim Executive MBA landet auf Platz 12 (2018: Platz 17). Zudem ist die Mannheim Business School mit dem Mannheim Executive MBA auf Platz 15 (2018: Platz 56) und mit dem Mannheim & Tongji Executive MBA auf Platz 30 (2018: Platz 58) vertreten. Ein rasanter Aufstieg, der eher an der Methodologie zweifeln lässt, da sich Studiengänge in der Regel nicht so schnell so gravierend verändern.

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Die ESMT erreicht Platz 20 (2018: Platz 14). Die Frankfurt School landet auf Platz 49 und ist damit erstmals dabei.

Auch diesmal fehlen zahlreiche der weltweit besten Schulen. So tauchen weder INSEAD noch die London Business School oder die Wharton School in der Rangliste auf. Selbst die Chicago Booth School of Business, vor zwei Jahren noch auf Platz 6, fehlt diesmal. Auch in der Regel hoch gerankte Programme wie der TRIUM Global Executive MBA fehlen ebenso wie die – oftmals gut abschneidenden – chinesischen Schulen. Vergleicht man die Rangliste mit der Rangliste der Financial Times vom Herbst 2019, dann sucht man sogar sämtliche der fünf dort bestplatzierten Programme (HEC Paris, Kellogg/HKUST, TRIUM, Columbia/HKU/LBS und CEIBS) vergebens. Ob die Schulen das Ranking erneut blockiert haben, ist nicht bekannt.

Bewertet wurden die Programme nach zwei Hauptkriterien: der persönlichen Entwicklung/Bildungserfahrung und der Karriereentwicklung. Beim ersten Kriterium zählten die Qualität der Studenten, die Diversität der Studenten, die Qualität der Professoren und des Programms mit je 25 Prozent. Bei der Karriereentwicklung machte das Gehalt 55 Prozent der Bewertung aus, der Karrierefortschritt zählte mit 30 Prozent und der Zugang zu Netzwerken mit 15 Prozent.

Das Ranking wirft erneut erhebliche Fragen nach der Methodologie und damit auch seiner Aussagekraft auf. Beim Economist scheint man sich offenkundig auch nach acht Jahren daran nicht zu stören.

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.