EBS: Übernahme durch SRH?

Von am 18. Juli 2016
EBS Universität Wiesbaden EBS

Die EBS Universität für Wirtschaft und Recht soll laut Insiderkreisen von der SRH Holding in Heidelberg übernommen werden. Bestätigungen von SRH und EBS gibt es bisher nicht – allerdings auch kein klares Dementi.

Wird die EBS Universität für Wirtschaft und Recht von der SRH Holding übernommen, wie es aus Insiderkreisen verlautet? Die EBS schreibt: „Die Verantwortlichen der EBS Universität sprechen kontinuierlich mit einer Reihe von denkbaren Partnern und sind grundsätzlich offen gegenüber Kooperationsmöglichkeiten. Wie Sie wissen, hat es die Geschäftsführung der EBS in den letzten Monaten geschafft, die Finanzen auf eine solide Basis zu stellen und die Universität wieder strategiefähig zu machen. Jetzt wollen wir uns darauf konzentrieren, Wachstumspläne zu entwickeln. Zum aktuellen Zeitpunkt mehr zu sagen, wäre reine Spekulation.“

Und die SRH Holding antwortet: „Wir haben die EBS nicht übernommen. Grundsätzlich sind wir für Kooperationen und Akquisitionen offen und führen dazu regelmässig Gespräche mit vielen Bildungsanbietern.“ Ein klares Dementi, dass SRH die EBS übernehmen will, ist das nicht.

Die Privatuni, zu der eine Business und eine Law School gehört, war 2011 durch die Vorwürfe und die spätere Anklage gegen ihren damaligen Präsidenten Christopher Jahns wegen gewerbsmäßiger Untreue in eine massive Krise gestürzt und kämpfte schon davor mit erheblichen Finanzproblemen. Im Dezember 2015 konnte die Hochschule erstmals seit fünf Jahren wieder ein positives Eigenkapital ausweisen. Möglich wurde dies nur durch ein Entgegenkommen der Banken, Zuwendungen der Dietmar Hopp Stiftung sowie der Übernahme von Gesellschafteranteilen des Alumni e.V.

Allerdings sanken die Studentenzahlen weiter. Vor allem die Einschreibungen an der Law School waren dramatisch niedrig. Für den Aufbau ihrer neuen juristischen Fakultät hatte die Privatuni 24,7 Millionen Euro vom Land Hessen bekommen, wobei immer noch der Vorwurf im Raum steht, dass ein Teil der Gelder damals missbräuchlich verwendet wurde.

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Für die private Stiftung SRH Holding dürfte die Übernahme daher wohl eher ein Schnäppchen sein. Die Stiftung fungiert als Dachgesellschaft für diverse Tochterunternehmen im Bereich Gesundheit, Bildung sowie im Sozialwesen. Dazu gehören private Hochschulen, Berufsfach- und allgemeinbildenden Schulen,  Weiterbildungszentren sowie Krankenhäuser und Rehabilitationskliniken.

Laut Website gibt es acht SRH Hochschulen in Deutschland, darunter drei in Berlin, sowie zehn Studienzentren der SRH Fernhochschule Riedlingen und das FORUM Institut für Management in Heidelberg. Dazu kommt eine Hochschule in Paraguay.

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.