Die reichsten Business Schools

Von am 5. Mai 2016
Hertie Bärbel Schwertfeger

Die besten Business Schools sind oft auch die reichsten. Das zeigt ein Blick auf das Stiftungskapital. Während Harvard mit 3,3 Milliarden Dollar dabei weltweit an der Spitze steht, führt bei den internationalen Schulen INSEAD, gefolgt von der ESMT in Berlin.

Qualität hat seinen Preis. Das zeigt sich auch in der Welt des MBAs. Business Schools, die mehr Geld haben, können die besten Professoren anwerben und mehr Geld in Forschung stecken. Sie haben einen besser ausgestatteten Campus und mehr Stipendien, um die besten Bewerber zu gewinnen.

Die mit Abstand reichste Schule ist die Harvard Business School mit einem Stiftungsvermögen von sagenhaften 3,3 Milliarden Dollar. Allein in den vergangenen Jahren erhöhte die Schule ihr Vermögen um 24,5 Prozent oder 658 Millionen Dollar. An zweiter Stelle steht die Stanford Graduate School of Business mit zwei Milliarden Dollar. Es folgen die Wharton School mit 1,3 Milliarden Dollar, die Kellogg School of Management mit 866 Millionen Dollar und die Sloan School of Management am MIT mit 812,9 Millionen. Die Yale School of Management kommt auf 743 Millionen Dollar und die Chicago Booth School of Business auf 734 Millionen Dollar. Die Zahlen hat das MBA-Portal Poets & Quants zusammengestellt.

Das größte Stiftungskapital bei den europäischen Schulen hat INSEAD mit 206,6 Millionen Dollar. Damit liegt die Schule, deren Vollzeit-MBA im letzten Ranking der Financial Times zum Besten der Welt gekürt wurde, gerade mal vor der Business School der University of Wisconsin.

Die internationale Schule mit dem zweitgrößten Vermögen ist die von 25 Konzernen gegründete ESMT in Berlin (Foto) mit einem Stiftungsvermögen von 152,1 Millionen Dollar (134,2 Millionen Euro). 2015 gab es eine Erhöhung von 32,8 Millionen Dollar (28,8 Millionen Euro). Nummer 3 ist laut Poets & Quants die Rotman School an der University of Toronto mit 110,2 Millionen Dollar, gefolgt von der französischen EDHEC Business School (Ecole des Hautes Etudes Commerciales du Nord) mit 109,1 Millionen Dollar und der HEC Montreal mit 81,1 Millionen Dollar.

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Internationale Schulen haben generell weniger Stiftungskapital als US-Schulen, da die Tradition, sein Vermögen in Bildung zu stecken oder seiner Alma Mater zukommen zu lassen, in anderen Ländern weitaus schwächer ausgeprägt ist als in den USA. Das macht die Schulen generell abhängiger von den Einnahmen durch Studiengebühren und der Unterstützung durch öffentliche Gelder. Und es schränkt ihre Möglichkeiten ein, in neue Programme oder die Weiterentwicklung der vorhandenen Programme zu investieren.

Neben der Höhe des Stiftungsvermögens muss allerdings auch die Zahl der Studenten berücksichtigt werden. Danach hat Harvard pro Student ein Stiftungsvermögen von fast 1,7 Millionen Dollar, in Stanford ist es eine Million Dollar. Bei den internationalen Schulen führt die ESMT, wo auf jeden der 239 Studenten eine Summe von 636.527 Dollar kommt. Am INSEAD mit seinen 1.423 Studenten sind es dagegen nur 145.186 Dollar pro Student.

Allerdings dürfen die Schulen das Stiftungsvermögen in der Regel nicht ausgeben, sondern nur die Kapitalerträge nutzen. In Harvard sind das zwischen 5 und 5,5 Prozent der 3,3 Milliarden Dollar. 2015 lag die Summe bei 127 Millionen Dollar und machte damit 18 Prozent der Gesamteinnahmen aus.

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.