China: Executive MBA als Keimzelle für Korruption

Von am 8. September 2014

Die chinesische Regierung hat ihren Kadern von Kommunistischer Partei, Regierung und staatseigenen Unternehmen verboten, weiter Stipendien für Executive MBA Programme in Anspruch zu nehmen. Wer keine offizielle Bestätigung für seine Teilnahme hat oder die Studiengebühren selbst bezahlt, muss das Studium sofort aufgeben.

Im Kampf gegen die Korruption hat Chinas Staatspräsident und Generalsekretär der Kommunistsichen Partei Xi Jinping nun die teuren

(EMBA) Programme im Visier. Denn die beim Studium geknüpften Netzwerke seien anfällig für Korruption und Bestechung.

Der Erlass ist ein Schlag für chinesische Business Schools und ihre manchmal mehr als 100.000 Dollar teuren Programme. So bieten manche Schulen Mitarbeitern der Regierung ein quasi kostenloses Studium an, um so reiche Unternehmer als EMBA-Teilnehmer zu gewinnen, die durch das Studium wertvolle Netzwerke aufbauen wollen.

Zwar bezieht sich das Dekret nicht eindeutig auf Executive MBA Programme, sondern auf „Executive Training“, allerdings sehen sowohl Schulen als und Teilnehmer vor allem diese Programme im Fokus.

Rund fünf bis acht Prozent der EMBA-Teilnehmer in China seien Regierungsmitarbeiter, die meist ein Stipendium von den Schulen bekämen, schreibt die Financial Times. Drei führende chinesische Schulen hätten berichtet, dass zahlreiche EMBA-Studenten aus der Partei oder Regierungsorganisationen in den vergangenen Wochen bereits ihr Studium aufgegeben oder Stipendien abgelehnt haben, um der möglichen Verfolgung im Rahmen der Anti-Korruptionskampagne zu entgehen.

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.