Ashridge kooperiert mit dem britischen Medienkonzern Pearson

Von am 28. August 2013

Die britische Ashridge Business School bietet ab 2014 zusammen mit Pearson, dem weltweit größten Anbieter von Bildungsinhalten und Eigentümer der Financial Times, Bachelor-Abschlüsse im Bereich Wirtschaft in London an. Bei Erfolg soll das Angebot weltweit und auch auf firmenspezifische Programme erweitert werden.

Bisher ist Ashridge vor allem bekannt für seine Angebote in der Managerweiterbildung (Executive Education) und seine MBA-Programme. Nun wird die Business School erstmals auch im  Undergraduate-Bereich tätig. Dabei arbeitet die Schule mit dem Pearson College in London zusammen. Derzeit werden die Wirtschaftsabschlüsse dort vom Royal Holloway und Bedford New College der University of London vergeben bzw. validiert. Künftig bekommen die Absolventen am Pearson College einen akademischen Abschlusss von Ashridge.

Erst 2012 war Ashridge in das umstrittene Geschäft mit der Validerung eingestiegen und hatte als erstes das Executive MBA Programm des Lorange Instituts of Business  in Zürich validiert. Das bedeutet: Ashridge erkennt die Abschlüsse des Lorange Insitutes als gleichwertig zu seinen eigenen Abschlüssen an und vergibt dafür seinen MBA-Titel. Umstritten ist das Ganze vor allem durch die fragwürdige Praxis der University of Wales, die inzwischen ihre Validierung eingestellt hat.

Für Ashridge sei das Ganze auch ökonomisch sehr interessant, weil man durch Bachelor-Studenten zumindest für drei Jahre sichere Einnahmen habe, erklärt Kai Peters, Chief Executive von Ashridge. Dagegen werde der Markt für Executive Education immer unsicherer und volatiler.

Geplant ist, dass die Studiengänge auch Webinars mit Ashridge-Professoren und Summer Schools auf dem Campus von Ashridge sowie Praktika bei Pearson und anderen Unternehmen enthalten, schreibt die Financial Times. Seit seiner Gründung im Jahr 2012 sei es das Ziel des Pearson College, Studiengänge und Weiterbildungskurse in Kooperation mit Unternehmen anzubieten. Die Stimme der Arbeitgeber sei gleichwertig zu der der Akademiker und man arbeite mit jeder Firma zusammen, sei es ein Konzern oder ein Start-up heißt es auf der Pearson-Website. Auf die Gefahr der möglichen Aufweichung akademischer Standards angesprochen, antwortet Ashridge-Chef Kai Peters: „„Wir sind verantwortlich für die Qualität und haben das Sagen.”

Geplant sind zunächst 300 Bachelor-Studenten pro Jahr. Sobald man die kritische Masse von rund 1000 Studenten erreicht habe, überlege man, ob man die Programme auch international anbietet, so Peters. Angedacht seien zudem berufsbegleitende Studiengänge in Kooperation mit Unternehmen. Hier gebe es weltweit eine Nachfrage. Sowohl für Ashridge als auch für Pearson sei das Ganze ein Versuch. „Kein Mensch weiß, wie es mit dem Bildungsmarkt künftig weiter geht“, sagt Peters. Klar sei nur, dass Ashridge allein zu klein für größere Expansionen sei. Zudem sieht er in der Kooperation die Chance, den Bekanntheitsgrad von Ashridge erhöhen.

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.