Alumni: Vertane Chancen

Alumni wünschen sich lebenslanges Lernen, aber nur wenige planen eine Rückkehr an ihre Business School. Dafür fehlen die richtigen Angebote.
Obwohl sich fast die Hälfte (46 Prozent) der Alumni mehr Weiterbildungsmöglichkeiten wünscht, beabsichtigt weniger als ein Drittel (30 Prozent), dazu an ihre Business School zurückzukehren. Dies geht aus der jüngsten Studie „Alumni Matters“ des Beratungsunternehmens CarringtonCrisp in Zusammenarbeit mit EFMD hervor.
In der Studie, an der 2.130 Absolventen von Business Schools aus 87 Ländern teilnahmen, wünscht sich die Mehrheit (70 Prozent), dass ihre Schule spezielle Programme für Alumni entwickelt. Knapp zwei Drittel (64 Prozent) wünschen sich Online-Zugang zu den Inhalten der Fakultät und 61 Prozent wünschen sich Vorzugspreise für weitere Studien.
„Lebenslanges Lernen ist eine der Prioritäten der Alumni, und es gibt einen klaren Hinweis darauf, dass sie von ihren Business Schools günstige Preise und Zugang erwarten“, sagt Andrew Crisp von CarringtonCrisp und Autor der Studie. „Wenn sie diese nicht erhalten, sind sie sehr gewillt, eine andere Schule zu besuchen.“ Das sei jedoch eine Chance für die Business Schools, Partnerschaften mit anderen Anbietern zu entwickeln, um ihren Alumni weitere Lernmöglichkeiten zu bieten.
Mehr als die Hälfte der Alumni (51 Prozent) ist an einem weiteren Vollzeitstudium interessiert, z. B. einem MBA, EMBA oder anderen Master-Studiengängen. Die nächstbeliebten Optionen sind postgraduale Zertifikate oder Diplome (45 Prozent) und Kurzkurse für Führungskräfte ohne Abschluss (43 Prozent). Mehr als die Hälfte der Alumni (51 Prozent) bevorzugt entweder ein reines Online-Studium oder ein gemischtes Format.
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In der Studie wurde auch gefragt, welche weiteren Initiativen und Dienstleistungen sich die Alumni von ihren Business Schools wünschen. Die Themen Lernen und Karriereentwicklung dominierten. Fast die Hälfte (45 Prozent) würde gerne an einer jährlichen Veranstaltung der Hochschule teilnehmen, die Gelegenheit zum Networking und zum Lernen bietet.
Zwei Fünftel (42 Prozent) gaben an, dass sie sich aktiv an der Karriereentwicklung der derzeitigen Studenten beteiligen möchten, und 41 Prozent würden gern an der Entwicklung von Kursen oder Programmen mitwirken. 39 Prozent der Befragten wollen mit anderen Alumni zusammenarbeiten, um durch Wohltätigkeits- und NGO-Projekte etwas für die Gesellschaft zu tun.
Auf die Frage, was eine bessere Alumni-Beziehung ausmachen würde, standen erneut die Themen Lernen und Unterstützung bei der Karriere im Vordergrund. Knapp die Hälfte (48 Prozent) wünschte sich bessere Karrieredienste für Alumni, gefolgt von dem Wunsch, den Kontakt zu anderen Alumni zu erleichtern (46 Prozent), und dem Wunsch, dass ihre Business School mehr Weiterbildungsmöglichkeiten anbietet (46 Prozent).
Die Studie zeigt auch, dass das Interesse am Unternehmertum ungebrochen ist: Vier von zehn (41 Prozent) der Befragten wünschen sich Beratung und Unterstützung bei Unternehmensgründungen. 62 Prozent von ihne suchten nach Möglichkeiten, in neue Unternehmen zu investieren. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) denkt über eine Unternehmensgründung nach und sucht Rat, und 45 Prozent geben an, dass sie bereits ein Unternehmen gegründet haben und sich mit Personen in derselben Position vernetzen möchten.
„Der globale Arbeitsmarkt verändert sich aufgrund technologischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Faktoren schnell“, resümiert Andrew Crisp. Das erfordert neue und aktuelle Fähigkeiten und Kenntnisse. Business School sollten ihre Lern- und Karriereunterstützung anpassen und so ein größeres Alumni-Engagement erzeugen.