MBA-Studie: Mehr Vielfalt

Von am 5. April 2013

Die vierte Ausgabe der Studie Tomorrow`s MBA zeigt, dass spezialisierte Master-Studiengänge immer stärker zum Konkurrenten für klassische MBA-Programme werden. Bei der Auswahl der Business School zählt vor allem ihre internationale und akademische Reputation. Wenn das Kosten-Nutzen-Verhältnis stimmt, spielt der Preis keine entscheidende Rolle.

Spezialisierte Master-Studiengänge sind im Aufwind, sei es ein spezialisierter MBA oder ein Master of Science. Dabei bleiben gute MBA-Programme auch weiter eine General-Management-Ausbildung, die jedoch meist im zweiten Studienabschnitt eine Spezialisierung ermöglichen.

Bei den spezialisierten MBA-Programmen ist der MBA in Finance (21 Prozent) am beliebtesten, gefolgt vom MBA Human Resource Management (11 Prozent) und dem MBA in International Management (9 Prozent). Ein Viertel der Befragten erwägt definitiv einen spezialisierten Master als Alternative zum MBA, ein weiteres Fünftel sieht dies als Möglichkeit. Immer stärker gefragt ist dabei vor allem der Master in Management, für den – im Gegensatz zum MBA – in der Regel keine Berufserfahrung erforderlich ist.

Wichtige Faktoren bei der Auswahl eines geeigneten MBA-Programms sind an erster Stelle die Verbesserung der Karrierechancen, gefolgt von der Kombination akademischer Theorie mit praktischer Anwendung, der Herausforderung neue Denkweisen kennenzulernen und der Vermittlung neuer Fähigkeiten. Zunehmende Bedeutung hat auch der Karriereservice der Schulen. Bei den wichtigsten Inhalten des Studiums führt strategisches Management vor Leadership und dem Managen von Menschen und Organisationen.

Auswahlkriterien für eine Business School sind vor allem ein gute internationale und akademische Reputation der Schule, hochqualifizierte Dozenten und der Nachweis des Karriereerfolgs ihrer Absolventen. Eine geringe Rolle spielen ein guter Kundenservice, Empfehlungen durch andere, ein guter nationaler Ruf oder die Nähe zum eigenen Wohnort.

Auch wenn ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis für viele MBA-Interessenten wichtig ist, der Preis allein ist nicht ausschlaggebend. So gab mehr als Hälfte an, dass sie eine Schule nicht wählen würden, nur weil sie die billigste unter ihren Favoriten ist. 43 Prozent sagten, sie würden eine Schule – unabhängig von den Kosten – nach anderen Faktoren auswählen.

Zunehmend zum Auslaufmodell entwickelt sich das Vollzeit-Studium. Nur noch 23 Prozent bevorzugen die traditionellen akademischen Semester. Ebenso viele favorisieren Blended-Learning-Ansätze mit Präsenzphasen und E-Learning. 19 Prozent möchten Blockwochen und 14 Prozent den Unterricht am Abend.

Bei der vierten Ausgabe von Tomorrow`s MBA, die von der Beratungsfirma Carringtoncrisp in Kooperation mit der Association of Business Schools und der European Foundation of Management Development (EFMD) durchgeführt wurde, wurden mehr als 1200 potentielle MBA-Studenten aus 69 Ländern befragt. Jeder siebte davon stammte aus Indien.

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.