Frankfurt School startet dritten EMBA-Jahrgang

Von am 7. September 2012

Als die Frankfurt School of Finance & Management bei ihrem 2010 gestarteten Executive MBA (EMBA) erstmals auch Studenten ohne ersten Hochschulabschluss zuließ, stieß sie auf Kritik. Inzwischen haben 60 Prozent der 37 Teilnehmer ein abgeschlossenes Erststudium. Nur noch rund die Hälfte kommt aus dem Umfeld der Banken.

2010 war Udo Steffens endlich am Ziel. Lange hatte der Präsident der Frankfurt School of Finance and Management darüber geklagt, dass er die Absolventen der an seiner Schule angebotenen Bankweiterbildungen nicht zu einem MBA-Studium zulassen konnte. Denn dafür brauchten sie einen ersten Hochschulabschluss.

Dann ermöglichte eine Änderung des Hessischen Hochschulgesetzes es den Hochschulen, auch Teilnehmer ohne Erststudium zu einem weiterbildenden Masterstudium zulassen. Notwendig sind das Abitur oder die Fachhochschulreife und fünf Jahre Berufserfahrung sowie eine Eignungsprüfung an der Hochschule. An der Frankfurt School müssen sie weiterbildende Studiengänge im Umfang eines Bachelor-Studiengangs nachweisen und vor dem regulären Auswahlverfahren eine besondere Eignungsprüfung bestehen.

Zwei Drittel der 32 Teilnehmer des ersten Durchgangs des Executive MBA hatten keinen ersten Hochschulabschluss, darunter zahlreiche Bankmitarbeiter, die nach ihrer Lehre zum Bankkaufmann eine Weiterbildung zum Bankfachwirt und diplomierten Bankbetriebswirt gemacht haben.

Viele halten die generelle Öffnung des MBA-Studiums für einen Fehler, der zu einer weiteren Abwertung des Postgraduate-Studiums führt. Nur in Ausnahmefällen lassen Business Schools erfahrene und erfolgreiche Führungskräfte – nach Zusatzprüfungen – zum Executive MBA zu. Schließlich spielt gerade beim Executive MBA die eigene Führungserfahrung eine wichtige Rolle.

Auch Steffens schwenkte um. Man dürfe es nicht übertreiben, sagte der Hochschulpräsident und setzte sich zum Ziel, in der dritten Klasse deutlich weniger Teilnehmer ohne ersten akademischen Abschluss zu haben. Mit Erfolg. Nun haben 60 Prozent der neuen Klasse einen Hochschulabschluss etwa in Betriebswirtschaft, Mathematik, Jura, Ingenieurwissenschaften und Psychologie. Sie arbeiten in unterschiedlichen Branchen wie der Automobil-, Chemie- oder Energieindustrie, in der IT oder im Maschinenbau. Nur noch rund die Hälfte kommt aus dem Bankenumfeld.

Die Studenten sind durchschnittlich 36 Jahre alt und haben zwölf Jahre Berufserfahrung. Der Frauenanteil ist mit 41 Prozent überdurchschnittlich hoch und immerhin mehr als ein Fünftel der Teilnehmer sind Ausländer.

Das Studium dauert 18 Monate. Der Unterricht findet am Wochenende und in Blockseminaren statt. Die Studiengebühren liegen bei 28.000 Euro.

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.