Was Alumni über ihre Schule sagen

Von am 7. Januar 2015

Kaum einer weiß besser, wie eine Business School tickt oder wo ihre Stärken oder Schwächen liegen, als die Absolventen. Das US-Magazin Businesweek bietet einen interessanten Einblick in die Meinungen der Ehemaligen an den Topschulen. Die Angaben stammen aus den Fragebögen, die sie für das Ranking ausgefüllt haben.

Jeweils zehn Kommentare pro Schule hat Businessweek online gestellt. Es sind die Meinungen der MBA-Absolventen in einer offenen Frage des Fragebogens. Dabei fällt zunächst auf, wie positiv die Anmerkungen sind. Gelobt werden vor allem Kommilitonen, ihre intellektuelle Brillanz, ihre Kompetenzen und ihre Diversität sowie ihre Bereitschaft, hart zu arbeiten und trotzdem Spaß zu haben. Bei einigen Schulen wird vor allem die enge Zusammenarbeit und Hilfsbereitschaft geschätzt, aber auch die Unterstützung der Schule bei der Jobsuche.

Die Antworten geben auch interessante Einblicke in die Kultur einer Schule. So fand es ein Absolvent der Fuqua School of Business zum Beispiel gut, dass man an der Schule keinen Unterschied zwischen Studenten aus reichen Familien und solchen mit weniger wohlhabenden Hintergrund machte.

Aber es gibt auch Kritik. „Die Kehrseite der Fallstudien-Methode in Harvard ist, dass die Schule schlecht darin ist, quantitative Methoden zu lehren”, schreibt ein Harvard-Absolvent. Er habe erst bei der Khan Academy und bei Wikipedia nachschauen müssen, um überhaupt zu verstehen, um was es ging.

Ein Absolvent von Stanford lobt zwar den Fokus auf Persönlichkeitsentwicklung und die Offenheit in der Gemeinschaft, bemängelt aber den zu starken Fokus auf die Gründung von Unternehmen und die ungenügende Hilfe bei der Jobsuche.

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Auch Kommentare zu internationalen Schulen findet man. Die meiste Kritik gibt es dabei beim Karriereservice und der Hilfe bei der Jobsuche.

Das Programm des Karriereservice sei nicht stark genug, um die große Zahl der MBA-Studenten während des Studiums effektiv zu unterstützen, bemängelt ein INSEAD-Absolvent. Die Beziehungen zu Arbeitgebern außerhalb von Spanien seien nicht gut, kritisiert ein MBA der IE Business School. Ein Absolvent der Mannheim Business School findet, dass es mehr Gelegenheiten für den direkten Kontakt mit Arbeitgebern hätte geben können. Und ein MBA der ESMT bemerkt, dass die Schule immer noch eine junge Schule ohne großes Alumni-Netzwerk sei.

Auch wenn das natürlich alles nur Einzelmeinungen sind, lohnt sich die Lektüre vor allem für potentielle MBA-Studenten, die ein Studium an einer der Schulen in Erwägung ziehen.

Der Link ist etwas versteckt. Wer in der Rankingliste auf eine Schule klickt, findet die Kommentare unterWhat Recent Grads Say“.

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.