EBS-Präsident Jahns kurz vor dem Rücktritt?

Von am 16. März 2011

Der unter dem Verdacht der Untreue stehende Präsident der EBS Universität in Grün-
dung, Christopher Jahns, steht inzwischen offenbar so unter Druck, dass er sich in
Widersprüche verwickelt. Nun sollen ihm die Professoren, die seit 11.Februar seinen
Rücktritt fordern, ein Ultimatum für die Richtigstellung seiner Aussagen gestellt
haben. Auch im Aufsichtsrat soll sein Rückhalt schwinden.

Am Montag hatte Jahns im Wiesbadener Kurier behauptet, fünf der zehn Unterzeichner
– neun Professoren und ein Prorektor – , die bereits am 11.Februar seinen umgehenden
Rücktritt verlangt hatten, hätten sich bereits wieder von ihrer Forderung distan-
ziert. Darunter sei auch der Vorgänger von Jahns Ulrich Hommel. Doch das stimmt
nicht.

Am Dienstag brachte die FAZ eine neue Version. Dort hieß es, nach dem Brief habe
die Professorenschaft beschlossen, eine Kommission einzusetzen, die die Regeln für
die Nebentätigkeiten des EBS verfeinern solle. „Drei seien allerdings bei ihrer Rück-
trittsforderung geblieben. Zu ihnen gehöre auch Hommel.“ Doch auch das stimmt offen-
bar nicht. Zwar bleibt Hommel bei seiner Rücktrittforderung, aber auch die anderen
Professoren sollen keineswegs einen Rückzieher gemacht haben.

Im Wiesbadener Kurier ruderte Jahns gestern noch weiter zurück. Dort wurde die EBS
so zitiert: Jahns habe nach einer Auseinandersetzung im Professorenkreis „den Ein-
druck gewonnen, das die Forderung nach meinem Rücktritt von denjenigen Professoren,
die sich dazu (…) nicht mehr geäußert haben, nicht mehr weiter aufrecht erhalten
wird.“

Die zehn Unterzeichner sollen nun die Nase voll von Jahns Verbalakrobatik haben und
dem EBS-Präsidenten bis heute 16 Uhr ein Ultimatum gesetzt haben: Sollte es bis da-
hin keine Richtigstellung der EBS geben, wolle man an die Presse gehen. Zudem soll
sich inzwischen ein weiterer Lehrstuhlinhaber der Rücktrittsforderung angeschlossen
haben.

Erste Risse gibt es offenbar auch im Aufsichtsrat. Auf seiner gestrigen Sitzung soll
Jahns bereits kurz vor der Absetzung gestanden haben.

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.

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