FT-Ranking zum EMBA: Kombi-Programme an der Spitze

Von am 24. Oktober 2013

Die Financial Times (FT) hat ihr neues Ranking zu Executive MBA Programmen (EMBA)veröffentlicht. Die ersten fünf Plätzen liegen Programme, die von mehreren Schulen gemeinsam angeboten werden. Sieger ist wie in den beiden Vorjahren das Programm der Kellogg School of Management mit der Business School der Hong Kong University of Science and Technology. Erstmals sind drei deutsche Schulen unter den Top 100.

Internationalität ist Trumpf, vor allem wenn das Programm auch in China oder zumindest in Asien stattfindet. Nach dem Executive MBA von Kellogg/Hong Kong UST  belegt das gemeinsame Programm der Tsinghua University in Peking und INSEAD Platz 2, gefolgt von Columbia/London Business School, dem Trium Programm (HEC Paris/London School of Economics/Stern School of Business New York) und dem der UCLA Anderson School of Management in Los Angeles und der National University of Singapore.

Beste US-Schule im Alleingang ist die Wharton School auf Platz 7, gefolgt von der Fuqua School of Business der Duke University, die sich von Rang 16 auf Rang 8 verbessern konnte. INSEAD selbst landete nur auf Platz 11 (Vorjahr Platz 6). Platz 13 teilt sich die Chinese University of Hong Kong mit dem Neueinsteiger Nanyang Business School aus Singapur.

Bestes deutsches Programm ist erneut der Kellogg-WHU Executive MBA auf Platz 18. Die auch in Deutschland vertretene ESCP Europe kam auf Platz 25. Die ESMT in Berlin konnte sich von Platz 40 auf Platz 29 verbessern. Das Programm der Mannheim und ESSEC Business School landete auf Platz 45 und damit einen Platz vor der WU Wien mit ihrem gemeinsamen Programm mit der Carlson School of Management. Die Universität St.Gallen erreicht nur noch Platz 64 (im Vorjahr 56).

Neueinsteiger ist die HHL Leipzig Graduate School of Management auf Platz 69, allerdings mit ihrem Part-time MBA. Das wirft erneut Fragen an der Seriosität des Rankings auf. Schließlich hat die HHL auch noch einen Executive MBA mit der spanischen EADA Business School. Und während EMBA Programme Führungserfahrung voraussetzen, genügen beim Part-time MBA der HHL drei Jahre Berufserfahrung. Dazu kommt, dass viele der gerankten Schulen neben dem Executive MBA auch Part-time MBA Programme anbieten, die aber in dem Ranking nicht berücksichtigt wurden.

Bei der Bewertung der Programme zählt vor allem das Gehalt bzw die Gehaltssteigerung, die entsprechend der Kaufkraftparität (Purchasing Power Parity, PPP) umgerechnet werden. Da die Kaufkraft des Dollars in China und anderen Schwellenländern aber bei einem Vielfachen der Kaufkraft des Dollars in Europa liegt, kommt es zu enormen Verzerrungen. So verdienen Absolventen des Spitzenreiters Kellogg/HKUST stolze 416.806 Dollar (im Vorjahr waren es allerdings 465.774 Dollar). Wer dagegen seinen EMBA an der Universität St.Gallen macht bekommt nur magere 138.400 Dollar (im Vorjahr 136.325) Dollar.

Den größten Gehaltszuwachs hat die IE Business School in Madrid mit 110 Prozent. Die HHL gibt eine Gehaltsteigerung von 67 Prozent an, was für ein Part-time Programm, bei dem die Teilnehmer in der Regel  im Unternehmen bleiben, recht hoch erscheint.

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.